»Was ist das?« Der Professor tippte mit seiner Gabel vorsichtig an einen Kloß, als ob er gefährlich sei und jeden Moment explodieren könnte.
»Das ist ein gefüllter Kloß.« Entgegnete ich und beobachtete ihn genau, um zu sehen, was wohl als nächstes von ihm kommen würde.
»Ein gefühlter Kloß?«
»Nein, ein gefüllter Kloß. In ihm ist etwas drin. Deshalb heisst er gefüllt.« Ich konnte mir ein Lachen verkneifen wegen seiner Grimassen. Mir war klar, dass er den Ängstlichen nur spielte.
Ich teilte einen Kloß, sodass er die Füllung sehen konnte. Ein rauchiger Duft gemischt mit den Aromen von Majoran, Oregano, Zwiebeln und Senf stieg auf. Ich konnte sehen, wie ihn das neugierig machte.
Er teilte auch seinen Kloß und probierte die Füllung. Er war erstaunt. Das konnte ich sehen.
Ab diesem Moment kam unser gemeinsames Mittagessen in Fahrt und wir plauderten über die hiesigen Eßgewohnheiten und die Liebe zu Klößen. Er meinte, dass Klöße in Neapel auch in Zukunft eine eher untergeordnete Rolle spielen würden, aber er durchaus Potential sähe. Hier und da ein paar Tomaten, etwas Parmesan und…
Ich war zufrieden. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihn mehr überzeugt hatte, als er zugeben wollte
…