Im Ofen geröstete Kartoffeln, Kohlrabi und Tomaten mit Zimt-Birnen und einer Crème aus Kidneybohnen, Pflaumen, Kreuzkümmel und Rauchsalz

Ich saß im Spätsommer oben im Baum und aß eine dieser harten Birnen. Ich nannte sie hart – heute würde ich sagen, sie sind bissfest und weiß auch, dass sie von der Sorte conference sind.

Es ist so schön, nichts zu wissen. Ein Luxus. Einfach nur die saftige Birne zu essen. In naher Ferne der Bolzplatz mit den beiden wackligen Toren. Die riesige Wiese zwischen Elternhaus und Schule. Unten ein winziger Bach. Wenn man die steile Anhöhe erreicht hatte, war man fast schon im Freibad – mitten im Wald. Mit Softeis, einem sehr beleibten Bademeister, der so wichtig war, wie der Schuldirektor, die unglaublich nette und förderliche Deutschlehrerin oder der Alles-Laden mit dem graubekittelten Besitzer, der uns im Winter Böller verkaufte.

Später verbindet sich das Nicht-Gewusste aber körperlich erfahrene (also der Harte-Birnen-Genuss) mit Wissen und es entstehen Gerichte wie das heute vorgestellte.

Birnenessen verbinde ich mit Unbekümmertheit. Geschichtenscheiben und Kochen eigentlich auch. Sich frei zu bewegen in der Fantasie ist wunderbar – fast so schön wie Kindsein. Obwohl man da ja auch Sorgen hatte. Aber eigentlich ist auch das ganze Leben schön, meistens jeden Falls. Und das Kochen ein Segen obendrauf.

Ich wünsche Ihnen allen einen wunderschönen Birnen-Spätsommer:-)

Zutaten für 2 Personen (eher als Vorspeise gedacht – bei Vervielfachung der Zutaten wird daraus aber ganz einfach eine Hauptspeise)

Anmerkung: Ich hatte dieses Gericht eigentlich als Vorspeise geplant. Ich dachte bei einem späteren Kochen, dass die Zutaten auch für eine Hauptspeise reichen.
Also für zwei Personen die Zutaten einfach verdoppeln. Und wenn Riesen am Tisch sitzen – auch gerne noch mehr:-)

Für die Crème

4 reifere und weichere Pflaumen (oder Zwetschgen)
200 g rote Kidneybohnen
20 ml Olivenöl
2 TL gemahlenen Kreuzkümmel
1 TL Hickorysalz (Rauchsalz)
1 MS Cayennepfeffer (oder nach Schärfebedürfnis)
2 geh. TL Schnittlauchringchen
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Für das Ofengemüse

1 größere festkochende Kartoffel
½ Kohlrabi
4 kleinere Tomaten
1 Birne
½ TL Zimt
2 EL Rohrohrzucker
100 ml Wasser

Für die Dekoration

Schnittlauchringchen
gröberes Meersalz

Zubereitung

Die Crème

Die Pflaumen halbieren und entkernen und mit den Kidneybohnen in einen höheren Becher geben und alles zusammen pürieren.

Das Olivenöl, den gemahlenen Kreuzkümmel, den Cayennepfeffer, die Schnittlauchringchen und das Hickorysalz dazugeben und alles gut mit einem Löffel vermischen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Das Ofengemüse

Den Ofen auf 220 Grad (Umluft) vorheizen.

Die Kartoffel und den Kohlrabi schälen und in Streifen schneiden (Größe wie auf dem Foto) und mit den Tomaten auf ein Backblech mit Backpapier legen. Mit 2 EL Olivenöl beträufeln.

Das Backblech auf die mittlere Schiene schieben. Dort bleibt das Gemüse, bis die Kartoffeln schön kross und der Kohlrabi weich aber bissfest ist. Das dauert so ca. 20 bis 30 Minuten. Zwischendurch das Ofengemüse mal wenden – das ist wichtig.

Die Birnen

Die Birnen mit Schale achteln (Streifen), entkernen und in dem Wasser-Zimt-Zuckergemisch weich aber bissfest kochen. Das hat bei mir so ca. 5 Minuten gedauert.

Finish

Das Ofengemüse etwas salzen und auf den Tellern verteilen.

Die Crème habe ich mit einem Spritzbeutel kalt auf die Teller gesprizt. Sie können Sie auch erhitzen und mit dem Löffel auf die Teller geben – wie Sie möchten.

Wenn Sie möchten noch Schnittlauchringchen und Meersalz über das Gericht streuen.

Viel Spaß mit diesem Gericht
…und viele Grüße aus dem Kochlabor

Herr Grün

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Une fois par semaine oct.2 – Tischgespräche sagt:
23. Oktober 2022 um 20:44 Uhr

[…] zu den Nudeln. Und wenn schon Herr Grün und wenn schon Kohlrabi, dann le jeudi gleich nochmal Herr Grün: IM OFEN GERÖSTETE KARTOFFELN, KOHLRABI UND TOMATEN MIT ZIMT-BIRNEN UND EINER CRÈME AUS […]
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