Gerösteter Rosenkohl in spicy Kokosmilch mit Glasnudeln
Gestern bereitete ich dieses Gericht zu. Gerösteter Rosenkohl sollte im Mittelpunkt stehen. Ich habe damit in der Vergangenheit ja schon experimentiert. Dieses Mal sollte es eine asiatische Variante werden.
Ich hatte einen Artikel über die französische Sängerin Zaho de Sagazan gelesen und war neugierig geworden und deshalb wollte ich sie beim Kochen hören – was sich schnell als Glücksfall herausstellte – denn das Kochen wurde während der gesamten Zeit von dieser außergewöhnlichen Sängerin getragen.
Ich bereitete ein Gewürzöl zu und wälzte und rieb das Ofengemüse damit ein. In der Umgebung von Knoblauch, groben Zwiebelstücken und kleinen Stangen von Frühlingszwiebeln fühlten sich die kleinen Rosenkohlköpfe sehr wohl – das konnte ich beobachten.
Im Ofen entstand eine sehr heiße Aromawolke aus Curry, Knoblauch, Kreuzkümmel, Chili und Zwiebeln und die Transformation, der das Gemüse nicht widerstehen konnte, nahm ihren Lauf. Zwischen den Blättern der Rosenkohlblätter un peu Gepluster, das sich in ein Rösten verwandelte.
Während der Transformation, die im Ofen stattfand, sang Zaho »La symphonie des éclairs« – »Die Symphony der Blitze« – ein Lied in dem es um innere Stürme geht. Ich bewundere ihre Stimme, die Betonung, die Dramaturgie. Ein wenig höre ich auch Jaques Brel, den sie, wie ich gelesen habe, sehr verehrt.
Während der Gemüseofenzeit, der Rösterei, bereite ich die Sauce zu.
Knoblauch und Peperonistücke in Öl erhitzt, gedünstet. Die Gewürzöl-Kokos-Mischung in die Pfanne und auch noch Erdnüsse, Sojasauce, Chiligebrösel, Mélange d’épices orientales. Die Sauce färbt sich Orange-Ocker.
Ich übergieße die Glasnudeln mit kochendem Wasser. 5 Minuten. Brauchen sie. Mehr nicht.
Als ich für die Fotografie die kleine Pfanne präpariere, alles drappiere, finisiere, hübsch – nein schön mache, singt Zaho »Dis-moi que tu m’aimes« – »Sag mir dass du mich liebst.«
Zutaten (für zwei Portionen)
Hier gibt es zwei Varianten, die möglich sind. Ich habe beide ausprobiert.
Variante 1: 4 Spieße mit je 6 Rosenkohlköpfen
Variante 2: 15 Rosenkohlköpfe pro Portion
Für das Gewürzöl
6 EL Olivenöl
1 leicht geh. TL Currypulver mittelscharf
1 leicht geh. TL Paprikapulver scharf
1 leicht geh. TL gemahlener Kreuzkümmel
1 cm getrocknete Chili
Salz
frisch gemörserter schwarzer Pfeffer
Für das Gemüse
Der Rosenkohl – je nach Variante.
ca. 3 mittelgroße Zwiebeln (200 g)
5 Frühlingszwiebeln
1 große Knoblauchzehe
Für die Sauce
1 kleine Dose Kokosmilch (200 ml)
4 cm Peperoni
1 Knoblauchzehe
3 EL Olivenöl
1 leicht geh. TL gemahlener Kreuzkümmel
1 leicht geh. TL Paprikapulver scharf
1 cm getrocknete Chili
ca. 35 g Erdnüsse (geröstet und ungesalzen)
Salz
frisch gemörserter schwarzer Pfeffer
Zusätzlich
ca. 70 g Glasnudeln
Anmerkung: Die Sauce passt genau zu 50 g bis 70 g Glasnudeln. Vielleicht denken Sie, das ist wenig. Aber gehen Sie nicht von Pasta aus. Glasnudeln wiegen wesentlich weniger und haben gekocht trotzdem genug Volumen. Probieren Sie es also zuerst einmal mit dieser Menge. Sie können Glasnudeln auch schnell nachkochen. Sie müssen lediglich mit gekochtem Wasser übergossen werden und brauchen dann ca. 5 Minuten.
Zubereitung
Das Gewürzöl
Alle Zutaten in einer Schüssel miteinander vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Der Rosenkohl und die anderen Zutaten
In Variante 1 die Rosenkohlköpfe auf Schaschlikspieße schieben. Ansonsten lose lassen.
Die Frühlingszwiebeln in ca. 7 cm lange Stücke schneiden. Ich habe sie einfach gedrittelt.
Die Zwiebeln in grobe Stücke schneiden.
Die Knoblauchzehe in grobe Würfel schneiden.
Den Ofen auf 220 Grad (Umluft) vorheizen.
Alle Zutaten in die Schüssel mit dem Gewürzöl geben und gut damit einreiben.
Dann auf ein Blech mit Backpapier geben. Die Schüssel mit dem restlichen (anhaftenden) Gewürzöl zur Seite stellen. Wir benötigen sie noch.
Das Blech auf die mittlere Schiene schieben.
Dort bleibt das Ganze ca. 20 bis 30 Minuten.
Das Gemüse immer mal wieder wenden.
Wichtig: Die Rosenkohlköpfe sollen später schön (aber nicht zu sehr) geröstet sein und die Frühlingszwiebelstücke weich aber bissfest. Hier sollten Sie eine Balance finden. Eventuell gegen Ende auch die Temperatur etwas senken. Das musste ich nicht tun. Das Garen war ausgeglichen. Ich denke, das ist bei diesem Gericht die wichtigste Herausforderung:-) Aber das kriegen Sie hin, weil Sie schlau sind:-)
Während das Gemüse im Ofen ist
Die Sauce
Die Kokosmilch in die Schüssel mit dem restlichen Gewürzöl geben und gut vermischen.
1 Knoblauchzehe in Würfelchen schneiden.
Das Peperonistück grob hacken.
3 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen.
Die Knoblauchwürfel sowie die Peperonistücke in die Pfanne geben. Beides im heißen Öl andünsten.
Dann das Gewürzöl mit der Kokosmilch dazugeben und gut umrühren.
Nun noch 1 leicht geh. TL gemahlener Kreuzkümmel, 1 leicht geh. TL Paprikapulver scharf, 1 EL Sojasauce , das zerbröselte Chilistück und ca. 35 g Erdnüsse (geröstete und ungesalzen) dazugeben und umrühren. Etwas köcheln lassen.
Die Sauce etwas köcheln lassen.
Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken. Und eventuell auch etwas rotes Paprikapulver.
Die Glasnudeln
Nach Packungsanweisung zubereiten. (Dauert in der Regel 5 Minuten)
Finish
Das Ofengemüse in zwei kleine Pfannen oder auf zwei Teller oder zwei tiefe Teller geben.
Die Glasnudeln dazugeben.
Die Sauce darüber geben.
Viele Grüße aus dem Kochlabor
Herr Grün
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