Harissa ist eine sehr, sehr scharfe Paste, die grundsätzlich aus Chili-Schoten besteht. Wikipedia sagt, dass sie aus dem nordafrikanischen Raum stammt.
Aber mittlerweile hat sie sich über viele Länder der Erde verteilt und das ist auch gut so, denn Harissa ist eine Bereicherung für die Küche, wenn man es wohlbedacht einsetzt:)
Als Jugendlicher habe ich mit Harissa oft Mutproben bestanden. Die Frage lautete: Wie viel Harissa vertrage ich? Das sollten Sie vielleicht nicht unbedingt nachahmen. Falls Sie sich aber doch einmal übernommen haben, hilft Milch. Wasser jedoch nicht. Das Brennen kommt von dem in den Chilis enhaltenen Capsaicin. Es wird bei Berührung mit den Schleimhäuten als Schmerz (Brennen) wahrgenommen.
Normalerweise würzt man Harissa mit Kreuzkümmel, Koriandersamen, Salz und Knoblauch. Ich habe die Koriandersamen weggelassen, dafür aber andere Zutaten hinzugefügt. Das können Sie auch machen. Fühlen Sie sich frei. Es ist Ihr Harissa.
Nun aber zum Rezept.
Zutaten für ein kleines Schälchen (das war bei mir ein Mini-Weckglas mit circa 3 EL Harissa – diese Menge reicht aber fürs Erste – denke ich:)
10 g getrocknete Chilischoten
2 g getrocknete, rote Peperonischote (das war bei mir eine große Schote)
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Kümmel
1 TL Oregano
½ TL Curry
½ TL Salz
1 große Knoblauchzehe
circa 2 EL Olivenöl (auf jeden Fall soviel, dass es eine Paste wird)
Zubereitung
Chilis und Peperonischote etwas zerbröseln, mit kochendem Wasser übergießen und circa 20 Minuten quellen lassen.
In vielen Rezepten werde die Kerne herausgenommen. Das habe ich nicht getan.
Danach durch ein Sieb geben. Das Wasser wollen wir nicht.
Die Gewürze (nicht den Knoblauch) miteinander vermörsern/vermahlen. Mit der Knoblauchzehe und dem Olivenöl zu den Chilis geben und das Ganze mit einem Pürierstab pürieren. Wenn Ihnen der Brei zu fest ist, geben Sie vorsichtig etwas Olivenöl hinzu. So bestimmen Sie die Konsistenz.
Probieren Sie mal vorsichtig. Ist das scharf. Nicht wahr:)?
Bewahren Sie das Harissa bitte im Kühlschrank auf.
Vielleicht haben Sie auch Lust auf folgende Gerichte:
Gebratene Harissa-Möhren mit Zitronen-Couscous
Französisches Baguette ganz einfach selber backen.
Gutes Gelingen und viele Grüße
Herr Grün
Julia meint
Ein wunderbares Rezept für ein Produkt, dass zu den letzten in meinem Kühlschrank zählt, dass ich nicht selber mache… das könnte sich jetzt ändern!
Lolle BenOni meint
Eigentlich wollte ich bloß nachschauen, wie Harissa richtig geschrieben wird. Doch neugierig, wie ich bin, klickte ich auf Dein Rezept dafür.
Als ich die Einleitung las, fragte ich mich, ob Harissa tatsächlich eine Mutprobe sei. Denn ich empfinde es eher als pikant denn scharf.
Keineswegs möchte ich damit den ermüdenden Vergleich darüber anstellen, wie viel Schärfe man vertrage – solche Leute gehen mir, salopp gesagt, ziemlich auf den Keks. Für mich gilt vielmehr: Man macht das Essen bestenfalls so scharf, dass man die anderen Zutaten noch herausschmeckt.
Erst vor geraumer Zeit stolperte ich über Harissa, als es in der ZDF-Sendung “Küchenschlacht” erwähnt wurde. Was darin war, erfuhr ich nicht zuletzt über Deine Seite. Und da der Zufall ein Eichhörnchen ist, bot Aldi-Nord unlängst in einer sog. Aktionswoche Harissa an. Hm, ob es noch als haushaltsübliche Mengen durchging, weil ich gleich ein ganzes Dutzend an Harissa-Tuben kaufte? ;o)
Laut Zutatenliste ist darin: “65 % Jalapeño, Speisesalz, Branntweinessig, Olivenöl, Cumin, Kümmel, Coriander, Knoblauch.”
Leider sind weder die restlichen Mengen angegeben noch wurde erklärt, welcher Kümmel darin ist. Sei’s drum… Dein Rezept kommt der Sache ziemlich nah, wenn nicht noch mehr.
Einen “Zauberstab” besitze ich nicht. Aber die Paste gelingt auch locker, leicht bis lecker mit Mörser und Stößel. Die Marokkaner, die dieses Rezept erfanden, besaßen ja ebenso wenig Strom.
Oder gab es in der Wüste Steckdosen? ;o)
Herr Grün meint
Lieber Lolle! Vielen Dank für den umfangreichen Kommentar und das Kompliment:) Bestimht hatten die in der Wüste keine Steckdosen.. aber Mörser:) Viele Grüße von Herrn Grün
Don Martin meint
Nur pikant ? Ist wohl eine Frage der Chili-Sorte. Ichwerde das mit Habaneros probieren.
Teresa meint
Ich war auf der Suche nach einem Rezept für Harissa, da mir das im Supermarkt zu viele “Unbekannte Variablen” enthielt, und bin auf diesen Blog gestoßen. Super schnell und unkompliziert (Abwiegen, Einweichen und Pürieren hab ich mir gespart – funktioniert auch so!) und an leckerer Schärfe kaum zu übertreffen! Ich werd sicher noch öfter hier nach Inspirationen suchen 🙂
Ronja meint
Lieber Herr Grün!
Ein schönes Rezept, dass ich jetzt schon zum vierten Mal mache 🙂 Schön scharf und schnell und einfach zubereitet. Die gekauften können da nicht mithalten.
Außerdem eignet es sich in einem hübschen Glas auch super als kleines Geschenk oder Mitbringsel für alle, die es gern etwas schärfer mögen 🙂 Im Kühlschrank aubewahrt hält es sich ja auch durchaus lange.
Vielen Dank für das tolle Rezept 🙂
Liebe Grüße,
Ronja
Lolle BenOni meint
Liebe Ronja,
ja, das selbstgemachte Harissa hält sich wirklich lang. Man kann es auch wie mit Suppenwürfeln machen: in Eiswürfelschälchen schütten und einfrieren. 🙂
Herr Grün meint
Lieber Lolle! Toller Tipp:)) Vielen Dank und viele Grüße
andrea meint
Wow, tolles Rezept! Wir haben selbst gezüchtete Chilis und ich freue mich jetzt schon auf die Verarbeitung! Viele Grüße aus Aschaffenburg
Solmas meint
Lieber Herr Grün,
vielen Dank! Ich freue mich auf die erste Zubereitung. Das Rezept ergänzt wunderbar den selbstgemachten Hummus.
Liebe Grüße aus Köln
Herr Grün meint
Hallo! Das ist super! Viele Grüße aus dem Kochlabor – von Herrn Grün
Ingrid meint
Brauchte dringend ein gutes Rezept für Harissa.
Hatte wohl mal eins in “Schrot und Korn” gesehen.
Finde es aber nicht mehr.
Werde Ihres demnächst ausprobieren…Danke
Birgit Bahloul-Buenger meint
Hallo, habe heute zufällig die Seite aufgerufen.Harissa gehört bei uns zur täglichen Küche.Das hat damit zu tun, dass mein Mann aus Algerien kommt.Ich habe auch schon selber Harissa hergestellt.Das Rezept war aus einem Kochbuch mit Rezepten aus Marokko.Das war so scharf, dass selbst mein Mann dich verweigert hat.Es war aber trotzdem lecker.Meine Gewürzmischungen stelle ich auch selber her.Das Zusammenführen von deutscher und nordafrikanischer Küche ist immer sehr spannend und meinem Mann schmeckt es.Sehr viel habe ich von meiner geliebten Schwiegermutter gelernt.