Heute war ich im Kochlabor mit Professor Caprese zum Nachmittagskaffee verabredet. Gerade kommt er oft früher, sitzt am Fenster, liest oder unterhält sich mit mir.
Ich hatte einen Kirsch-Streuselkuchen vorbereitet. Caprese meinte, dass sie in Neapel auch Crostata dazu sagen. Ich finde diesen Namen toll. »Crostata.« Ich sagte das Wort mehrmals vor mich hin.
Ich hatte den Kuchenteig mit Dinkelmehl hergestellt. Das machte ihn krosser. Für den Belag hatte ich einen selbst gemachten Pudding zubereitet und ihn mit Quark vermischt. Die eingemachten Schattenmorellen aus dem Vorjahr hatte mir eine Nachbarin geschenkt. Aus einem Drittel des Teigs formte ich Streusel.
Nun musste er nur noch für 30 Minuten in den Ofen. Der Duft von Zimt verbreitete sich schnell im Kochlabor.
Der Professor war eingenickt.
Zutaten (Tarteform 24 cm – für größere Formen entsprechend umrechnen mit der Herr Grün Umrechnungstabelle für Backformen)
Für den Teig und die Streusel
200 g Dinkelmehl 630
80 g Rohrohrzucker (bitte nicht Rohrzucker)
1 geh. TL Backpulver-Reinweinstein (ich verwende das von Alnatura)
1 EL Vanillezucker (wie Sie ihn selbst herstellen können, erfahren Sie hier)
1 geh. TL Zimt
50 g gemahlene Haselnüsse
1 Prise Salz
100 g Butter
2 EL Sahne
Für den Quark-Vanille-Pudding
200 ml Milch
80 g Quark
10 g Butter
20 g Rohrohrzucker (bitte nicht Rohrzucker)
1 EL Vanillezucker (wie Sie ihn selbst herstellen können, erfahren Sie hier)
15 g Maisstärke
4 EL Milch für die Stärkemasse
Für die Kirschen
200 g (gut abgetropft) gezuckerte Schattemorellen aus dem Glas
oder frische Kirschen – ganz wie Sie möchten
Zubereitung Teig
Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und gut miteinander vermengen, sodass ein glänzender Kloß entsteht. Wickeln Sie den Kloß in Folie ein und legen Sie ihn für 1/2 Stunde in den Kühlschrank.
Zubereitung Quark-Vanille-Pudding
Zucker, Vanillezucker und Stärke in ein Schüsselchen geben. Nun kommen noch 4 EL Milch dazu. Mit einem Schneebesen alles gut zu einem sämigen Brei vermischen. Es sollen keine Klümpchen entstehen.
Milch und Butter in einen kleinen Topf geben und zum Kochen bringen. Sobald die Milch kocht, die Zucker-Stärke-Masse dazugeben und circa 20 bis 30 Sekunden unter wildem Rühren mit dem Schneebesen kochen lassen. Dann vom Herd nehmen, in eine Schale geben und in den Kühlschrank stellen.
Ist der Pudding erkaltet, mit dem Quark vermischen und wieder in den Kühlschrank stellen.
Backvorgang
Die Form eventuell etwas mit Butter einstreichen. Eventuell noch etwas Paniermehl. 2/3 des Teig in die Form drücken. Nun auch ein paar Löcher mit der Gabel in den Boden stechen. (Ich finde Blindbacken immer so aufwendig. Aber Sie können es natürlich tun.)
Den Herd auf 180 Grad heizen (jeder Herd ist anders – bei mir ist es diese Gradzahl – gehen Sie nach Erfahrung vor). Die Tarte auf einen Rost stellen. Mittlere Schiene. Dann circa 10 bis 12 Minuten backen. Der Tarteboden sollte beim Berühren etwas Widerstand haben – aber noch nicht durchgebacken sein.
Die Quark-Puddingmasse und anschließend die Kirschen auf dem Boden verteilen. Danach aus dem restlichen 1/3 Teig Streusel formen und auf dem Kuchen verteilen.
Und noch einmal circa 25 bis 30 Minuten backen. Die Streusel sollten eine mittelbraune Farbe haben (siehe Abbildung). Lassen Sie die Tarte abkühlen, dann lässt sie sich leichter aus der Form lösen.
Später am besten mit einem Kuchenschieber aufnehmen und auf eine Kuchenplatte o.ä. stellen.
Gutes Gelingen und viele Grüße
Ihr Herr Grün
Andrea meint
Hallo Herr Grün, das ist bestimmt ein unglaublich köstlicher Kuchen, den ich unbedingt nachbacken werden. Vielen Dank für das Rezept und einen schönen Sonntag wünscht Andrea
Verena meint
Lieber Herr Grün ich habe gestern Abend die crostata gerade mal zwei gebacken ( da ich überzeugt war, dass es ein leckerer Kuchen wird und bei uns sowas schnell verschwindet?). Ich habe sie mit Ruchmehl gebacken da ich kein Dinkelmehl da hatte und anstatt Kirschen unsere Mirabellen genommen. Der Teig wurde trotzdem unwiderstehlich gut und die Kombination mit dem Pudding und der Früchte auch perfekt! Und da die Füllung keine Eier braucht kann das sogar meine Mutter essen?Vielen lieben Dank dass wir diese tollen Rezepte einfach so von Ihnen ausprobieren dürfen! Liebe Grüsse aus der Schweiz
Verena
Herr Grün meint
Liebe Verena! Mh – Ruchmehl – das habe ich noch nie gehört:-) Aber ich werde googeln:-) Vielen Dank für die wunderbare Mail und viele Grüße aus dem Kochlabor – Herr Grün
Victoria meint
Guten Morgen.
Womit kann ich am besten die Nüsse im Teig ersetzen?
Lieben gruß victoria
Herr Grün meint
Mit Mandeln:-) Viel Erfolg und viele Grüße – Herr Grün
simone gerber mattmüller meint
tolle interessante gluschtige Rezepte!
Merci
Herr Grün meint
Grazie Mille:-)