Drei Tage hatte ich den Professor nicht gesehen. Auf Anrufe reagierte er nicht.
Nachts hörte ich manchmal ein lautes Scheppern aus seinem Haus. Am vierten Tag ging ich rüber.
Er stand in der Küche an einer merkwürdigen Maschine, die viel Lärm machte und nach oben durch ein Rohr Wasserdampf ausspuckte.
Der Professor hatte eine Taucherbrille an und Kopfhörer auf. Er hatte mich nicht kommen hören. Ich klopfte ihm vorsichtig auf die Schulter. Er stellte die Maschine ab.
»Was ist das?» Ich musterte die Maschine.
»Ein Falafel-Automat«, schrie er mir entgegen, als sei er taub geworden von dem Lärm.
Es stellte sich heraus, dass die Falafelmaschine wirklich gut funktionierte – vom Einweichen der Kichererbsen bis zum Einmischen der Kräuter und Gewürze – sogar dem Braten in der Pfanne mit Wenden. Aber: Die Falafel fielen am Ende auseinander. Das brachte ihn zur Verzweiflung. Er hatte zwei Nächte nicht geschlafen und sah furchtbar aus.
»Kommen Sie heute Abend ins Kochlabor. Ich werde für Sie kochen. Sie müssen sich erholen.«
»Ja!« antwortete er mir noch immer viel zu laut, dann zog er die Taucherbrille wieder in die Augen und schaltete die furchtbare Monster-Maschine an.
Schnell verließ ich das Haus, um meine handgemachten Falafel vorzubereiten, die ich vor einiger Zeit entwickelt hatte – und die garantiert nicht auseinanderfallen.
Zutaten für 2 Portionen
Für die Falafel (6 extragroße Falafel, damit man sie schön dippen kann)
Eine generelle Anmerkung: Da viele Menschen unter einer Art Falafeltrauma (Falafel, die auseinanderfallen) leiden, habe ich diese gelingsicheren Falafel im Kochlabor entwickelt. Diese hier fallen also garantiert nicht auseinander. Vertrauen Sie mir 🙂
Eine Anmerkung zu den Gewürzen: Jeder würzt seine Falafel anders. Da können Sie kreativ sein. Vielleicht verwenden Sie noch Tahini (Sesampaste) oder gerösteten Sesam oder rote Peperoni oder Harissa – ganz wie sie möchten.
2 Knoblauchzehen
100 g getrocknete Kichererbsen (Bitte nur getrocknete und nicht aus der Dose. Über Nacht in Wasser aufgeweicht ergeben sich circa. 200 g)
6 g Blattpetersilie
1 kleine Zwiebel
2 TL Currypulver mittelscharf
2 geh. TL gemahlenen Kreuzkümmel (ich mörsere die Samen frisch)
1 TL Salz (oder mehr nach Gusto – das merken Sie beim Abschmecken)
1 TL getrockneten Thymian
1 TL Öl (ich habe Olivenöl verwendet)
100 g gekochte halbfest- oder festkochende Kartoffeln
Öl Ihrer Wahl zum Braten der Falafel
Zutaten Kreuzkümmel-Joghurt
300 g pflanzlicher Joghurt
2 TL geriebener (habe ich gemörsert) Kreuzkümmel
Salz, etwas frischer Pfeffer
Zutaten Couscous
80 g Couscous
1 EL Abrieb einer unbehandelten Zitrone
Salz, etwas frischer Pfeffer
3 EL Kreuzkümmeljoghurt (Zutaten und Zubereitung unter Kreuzkümmel-Joghurt)
Zutaten Basilikum-Minz-Salat
2 Handvoll frische Basilikumblätter
1 Handvoll frische Minzblätter
1 EL Olivenöl
1 EL frisch gepresster Zitronensaft
Zubereitung
Falafel
Die Kartoffeln in der Pelle kochen. Das mache ich immer mit dem Dämpfer. Sie können sie aber auch im Wasser kochen. Ich hatte sie noch warm gepellt und mit den Kichererbsen püriert.
Die Knoblauchzehen und die Zwiebel in Würfel schneiden.
Die eingeweichten Kichererbsen zuerst noch einmal 15 Minuten kochen – das ist wichtig, damit das Phasin (ein giftiges Eiweiß) in den Kichererbsen zerstört wird. Die gekochten Kichererbsen mit der Blattpetersilie, den Knoblauch- und Zwiebelwürfeln, den Gewürzen, den Kartoffeln und dem 1 TL Öl gut pürieren. Das mache ich mit dem Pürierstab. Nun für circa 15 Minuten stehenlassen.
Sehr wichtige Anmerkung (vor allem für alle, die ein Falafeltrauma haben): Die Falafel kommt Ihnen sicherlich etwas weich und nicht so formbar vor. Das macht aber nix. Formen Sie sie, so gut Sie können. Beim Wenden etwas aufpassen. Sie sind dann nämlich auf einer Seite kross und auf der anderen Seite noch recht weich. Das gibt sich aber, wenn auch diese Seite gebraten ist. Das Ergebnis werden krosse und kompakte Falafel (wie auf dem Foto) sein. Haben Sie Vertrauen.
Ausreichend Öl (der Boden sollte leicht bedeckt sein – eventuell später noch Öl hinzugeben) in eine erhitzte Pfanne geben. Nocken von der Masse nehmen und mit leicht nassen Händen (damit es nicht so klebt) Falafel formen (siehe Foto oben) und ins heiße Pfannenöl plumpsen lassen. Vielleicht oben etwas draufdrücken – je nachdem welche Form Sie haben möchten.
Nun von beiden Seiten schön kross braten. Dann warm stellen. Anmerkung: Sie können die Falafel natürlich später kalt, leicht warm oder heiß servieren. Bedenken Sie das bitte bei der Planung.
Kreuzkümmel-Joghurt
Den Joghurt mit dem geriebenen Kreuzkümmel vermischen und mit etwas mit Salz abschmecken. Die Mischung bitte in den Kühlschrank stellen.
Zitronen-Couscous
Nach Packungsanweisung kochen mit dem Zitronenabrieb und 3 EL des Kreuzkümmeljoghurt vermischen. Sie können nach Gusto auch noch etwas mit Pfeffer und Salz würzen. Das Zitronen-Couscous warm stellen oder später abgekühlt verspeisen.
Basilikum-Minz-Salat
Das Öl und den Zitronensaft gut verquirlen. Eventuell etwas Salz dazugeben.
Alle Blätter waschen. Die Minzblätte etwas gröber hacken. Alle Blätterin eine Schüssel geben und mit der Zitronette vermischen.
Finish
Die Falafel nach Bedarf etwas erhitzen.
Alles wunderschön auf Schalen oder Tellern verteilen. Den Kreuzkümmel-Joghurt in die Mitte zum Dippen und los geht es 🙂
Viele Grüße aus dem Kochlabor
Herr Grün
Astrid Körner meint
Lieber Herr Grün,
Die Falafel sind einfach toll – superlecker und ganz schnell gemacht. Und zerfallen sind sie auch nicht. Die gibt’s jetzt bei uns bestimmt häufiger…
Liebe Grüße
Astrid
Herr Grün meint
Das freut mich 🙂
Claudia meint
Hallo Herr Grün,
ich finde ihre kreative Rezeptsammlung großartig!
Gestern habe ich die Falafel ausprobiert- ich muss sagen: sie waren perfekt in Konsistenz und Würze!
Danke!
Ich werde bestimmt noch oft auf Ihren Blog zurück greifen!
Herr Grün meint
Liebe Claudia! Ach, das ist super und freut mich:-))
Sabine meint
100 g Kartoffeln in der Schale kann man wunderbar in der Mikrowelle garen, vorher mit einem Metallspieß einstechen, in 6 Minuten fertig!
Die Falafel werde ich probieren!
Doris Hesse meint
Lieber Herr Grün,
Ich wäre am Newsletter interessiert. Vielen Dank.
Herzlichen Gruß von Doris
Herr Grün meint
Liebe Doris! Dann müssten Sie sich auf der Website dafür eintragen. Ich darf das nicht für Sie tun:-) Viele Grüße – Herr Grün