Draußen war es etwas diesig. Es regnete. Hamburger Herbstwetter.
Die Kochlabortür flog auf. Der Professor trat ein und schüttelte sich zuerst einmal den Regen von seinem Mantel.
»So ein Tag. Und dann… auf dem Wochenmarkt. Ich kann Ihnen sagen. Sowas habe ich noch nie erlebt.« Er rang nach Luft. Schnaufte. Und setzte sich schließlich auf einen Stuhl.
»Was war denn?« Ich war neugierig.
»Da war diese Frau. Sie schwärmte am Gemüsestand von Ihrem Kuchen. Ihrem Gewürzkuchen. Wie gut er sei. Die ganze Verwandtschaft… Sie käme gar nicht nach mit dem Backen. Dann hat sie dem Händler das Rezept – also bruchstückhaft – beschrieben.«
»Was ist daran schlimm?« Auf dem Wochenmarkt ein ganz normaler Vorgang. Oft wurden Rezepte und Ideen ausgestaucht. Ich wunderte mich.
Er fuhr fort. »Ich ging hinter den Marktstand, nahm einen Zettel aus meiner Tasche und schrieb alles auf, was die Frau erzählt hatte. Dann war da plötzlich dieser kleine Hund. Er schaute mich zuerst so an. Sie wissen schon, mit diesen Hundeaugen.« Er ahmte den Blick des Hundes nach. Ich musste lachen.
»Was hat der Hund mit Ihren Notizen zu tun?«
»Zuerst dachte ich, er will eine Kleinigkeit. Dann ist er aber hochgesprungen, hat mir den Zettel mit der Notiz aus der Hand gerissen und ist davongelaufen.«
»Mh… Merkwürdig. Was will denn der Hund mit einem Stück Papier?« Ich wunderte mich noch mehr.
Der Professor hob die Hand. »Warten Sie. Das Beste kommt noch. Später sah ich den Hund, wie er neben der besagten Frau ging und mit ihr den Markt verließ.«
Zur Beruhigung kochte ich ihm einen Espresso … und dachte mir später selbst einen Gewürzkuchen aus.
…