Vor einiger Zeit wollte ich Reis kochen, war aber so in einer Lektüre versunken, dass der Reis aus meiner Aufmerksamkeit verschwand. Da war dann später so ein Geruch. Nicht verbrannt. Eher karamellig. Es war der Reis. Die Duftfäden des Malheurs versammelten sich in meinem Kopf und riefen: »Herr Grün, der Reis, der Reis!«
Ach, da lag der Reis am Boden meines schmalen, hohen Topfes. Ein kritzeliges Geräusch war zu hören. Wie das leise Knirschen von einem trockenen Kieselweg, auf dem man im Sommer geht.
Ich wollte den Reis schon an die Bio-Müll-Tüte übergeben, da besann ich mich eines anderen (besann wollte ich schon als Kind einmal irgendwo schreiben:-) und ließ ihn vorsichtig auf einen Teller plumpsen. Ein brauner Reiskuchen lag vor mir. Duftete wunderbar. Es knisterte beim Hineinstechen mit der Gabel und was soll ich sagen: Es schmeckte mir sehr.
»Das ist persischer Reis!« riefen die Kenntnisreichen beim Anblick des Bildes.
Wie auch immer, ich wollte es auf jeden Fall noch einmal zubereiten. Ohne Reiskocher. Und experimentierte. Am Schluss war es sehr einfach. Mit einer Glasform vom Möbelhaus für knapp über 3 €, Basmatireis und etwas Butter kam es so, wie ich es wollte. Auch weil ich wegen des Glases alles genau beobachten konnte. Den Bräunegrad. Alles ohne Reiskocher. La vie est belle:-)
Zutaten für eine Portion
Anmerkung: Ich habe das Rezept für eine Portionen entwickelt, weil es natürlich darauf ankommt, welche Form Sie verwenden. Hier vertraue ich Ihrer Kreativität:-) Ich würde Ihnen aber die Verwendung einer Glasform (auch Auflaufform) empfehlen.
Was die Zutaten Verdoppelung oder Vervielfachung betrifft, so gehen Sie nach Ihrem Gefühl. So empfiehlt es sich nicht, bei der doppelten Menge anstatt 50 ml 100 ml Öl zu verwenden. Das wirkt wie ein Phänomen, liegt aber unter anderem daran, dass sich der Raum für das Gemüse – also die Größe des Bleches, ja nicht verändert. Es geht da um Verdunstungsmenge des Gemüses etc.
Experimentieren Sie etwas. Vertrauen Sie Ihrer Kreativität:-)
Für den Bratreis
100 g Basmatireis
10 g Butter
In einer Version habe ich dem Bratreis noch eine MS Kardamompulver und ein klitzekleines Stück getrocknete Chili zugefügt. Das mochte ich auch:-)
Für das Ofengemüse
200 g Knollensellerie
150 g Möhren (geschält gewogen)
100 g rote Paprika
100 g gelbe (oder orangene) Paprika
100 g Lauch
1 große Zwiebel (waren bei mir 130 g geschält gewogen)
50 ml Olivenöl
1 MS Zimt
1 MS Kardamompulver
1 geh. TL gemörserter Kreuzkümmel
1 leicht gehäufter TL Currypulver
1 geh. TL Roh-Rohrzucker
4 bis 6 EL Kokosmilch
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung
Das Ofengemüse
Die geschälte Zwiebel in grobe Stücke schneiden.
Die geschälte Sellerie in Stücke schneiden.
Die Möhren in Scheiben und das Lauch in Ringe schneiden (alles ca. 1 cm dick).
Die rote und die gelbe Paprika entkernen in breite Striefen (ca. 2 cm) schneiden und dann diese wieder halbieren.
Das Gemüse auf ein Blech geben, das Öl darüber gießen und dann noch die Gewürze darüber streuen.
Alles gut umrühren.
Der Bratreis
Den Reis nach Packungsanweisung kochen.
In die runde Glasform (die ich verwendet habe) 10 g Butter (oder vegane Butter)geben und auf die mittlere Schiene (Gitterrost) stellen.
Den Ofen nun auf 200 Grad (Umluft) aufheizen. Die Butter sollte flüssig sein.
Die Form (vorsicht sehr heiß) aus dem Ofen nehmen und den Reis hineingeben. Mit einem Glas etwas andrücken.
Die Form wieder auf den Gitterrost stellen.
Zurück zum Ofengemüse
Nach ca. 5 Minuten auch das Blech mit dem Ofengemüse (Schiene unter Gitterost mit Glasform) geben.
Das Ganze benötigt nun ca. 30 bis 40 Minuten.
Behalten Sie während dieser Zeit das Ofengemüse im Auge. Zwischendurch wenden.
Wenn es schön geröstet (jedoch nicht schwarz) ausschaut, aus dem Ofen nehmen.
Um diese Zeit sollte auch der Boden der Glasform schon mittelbraun sein. Wenn nicht, lassen Sie es noch ca. 5 Minuten im Ofen.
Währenddessen ca. 4 EL Kokosmilch auf das Blech mit dem Ofengemüse geben und gut umrühren.
Mit der Kokosmilch bestimmen Sie die Konsistenz. Deshalb können es auch ruhig 5 oder 6 EL Kokosmilch sein. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Finish
Die Glasform aus dem Ofen nehmen. Wichtige Anmerkung: Wenn Sie 100 g Reis gewählt haben, ist die Fallhöhe beim Umdrehen der Form und das Gleiten des Reises mit einer rel. groß. Beim Experimentieren fiel mir der Reis deshalb auseinander. Ich habe einen Espressotasse verwendet und sie auf den Reis gelegt. Und schwupps – war alles heile:-)
Den Bratreis auf den Teller legen und das Ofengemüse dazugeben.
Eventuell noch etwas dekorieren. Ich habe dazu gemörserte Kreuzkümmelsamen verwendet.
Viele Grüße aus dem Kochlabor
Herr Grün
Annette Matthey meint
Vielen Dank
Gery meint
Danke inspirierend
Birgit Blanke meint
Eine gute Idee, werde ich ausprobieren.
Herr Grün meint
:-))