Kartoffelsalat mit Pilzen, Zucchini, frischem Rosmarin und Thymian
»Und, was meinten sie?« Ich war neugierig.
Der Professor hatte das Rezept für meinen neuen Kartoffelsalat auf eigenen Wunsch mit nach Neapel genommen. Seine Tante Greta hatte Geburtstag. Da sollte er getestet werden. Eine mediterrane Variante mit gebratenen Pilzen, Zucchini, frischem Rosmarin und Thymian. Ich war sehr gespannt.
»Am Anfang waren alle etwas zurückhaltend«, meinte er vorsichtig beginnend.
Hier muss ich etwas übersetzen, weil ich Capreses Verwandtschaft nach all den Jahren schon etwas kenne. Zurückhaltend hat in diesem Fall eine ganz andere Bedeutung, wie sich auch herausstellte.
»Als sie den Kartoffelsalat zum ersten Mal sahen, meinten sie, Kartoffelsalat wäre natürlich molto tedesca. Sie lachten etwas wegen des sperrigen Wortes. Wiederholten es immer wieder. Kartoffelsalat. Kartoffelsalat. Aber sie waren auch sehr neugierig wegen der Zucchini und den Kräutern. Bewunderten im Vorfeld schon einmal das italienische Aussehen – l’aspetto italiano.«
»Wie ging es dann weiter? Haben sie ihn probiert?« Ich war sehr neugierig. Konnte fast kaum auf meinem Stuhl sitzen bleiben.
»Ja, sie waren begeistert. Und wie. Sie lobten ihn. Er sei grande. Incomparabile.«
»Ha.« Ich klopfte mit der Hand auf den Tisch. Freute mich. Natürlich kamen dann auch all die Übertreibungen. Das sei ein Weltsalat, un’insalata mondiale, mit einem großen Faktor. Was das auch immer bedeutete.
Ich freute mich sehr.
…