Gerösteter Rosenkohl in spicy Kokosmilch mit Glasnudeln
Gestern bereitete ich dieses Gericht zu. Gerösteter Rosenkohl sollte im Mittelpunkt stehen. Ich habe damit in der Vergangenheit ja schon experimentiert. Dieses Mal sollte es eine asiatische Variante werden.
Ich hatte einen Artikel über die französische Sängerin Zaho de Sagazan gelesen und war neugierig geworden und deshalb wollte ich sie beim Kochen hören – was sich schnell als Glücksfall herausstellte – denn das Kochen wurde während der gesamten Zeit von dieser außergewöhnlichen Sängerin getragen.
Ich bereitete ein Gewürzöl zu und wälzte und rieb das Ofengemüse damit ein. In der Umgebung von Knoblauch, groben Zwiebelstücken und kleinen Stangen von Frühlingszwiebeln fühlten sich die kleinen Rosenkohlköpfe sehr wohl – das konnte ich beobachten.
Im Ofen entstand eine sehr heiße Aromawolke aus Curry, Knoblauch, Kreuzkümmel, Chili und Zwiebeln und die Transformation, der das Gemüse nicht widerstehen konnte, nahm ihren Lauf. Zwischen den Blättern der Rosenkohlblätter un peu Gepluster, das sich in ein Rösten verwandelte.
Während der Transformation, die im Ofen stattfand, sang Zaho »La symphonie des éclairs« – »Die Symphony der Blitze« – ein Lied in dem es um innere Stürme geht. Ich bewundere ihre Stimme, die Betonung, die Dramaturgie. Ein wenig höre ich auch Jaques Brel, den sie, wie ich gelesen habe, sehr verehrt.
Während der Gemüseofenzeit, der Rösterei, bereite ich die Sauce zu.
Knoblauch und Peperonistücke in Öl erhitzt, gedünstet. Die Gewürzöl-Kokos-Mischung in die Pfanne und auch noch Erdnüsse, Sojasauce, Chiligebrösel, Mélange d’épices orientales. Die Sauce färbt sich Orange-Ocker.
Ich übergieße die Glasnudeln mit kochendem Wasser. 5 Minuten. Brauchen sie. Mehr nicht.
Als ich für die Fotografie die kleine Pfanne präpariere, alles drappiere, finisiere, hübsch – nein schön mache, singt Zaho »Dis-moi que tu m’aimes« – »Sag mir dass du mich liebst.«
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