»Die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) wird regional auch Blaubeere, Schwarzbeere oder Heubeere genannt. Sie mag Joghurt und Sahne. Außerdem hält sie sich gerne im Kühlschrank auf. Aber irgendwann wird es ihr zu kalt und sie möchte gegessen werden.« Professor Caprese las vor, was er angeblich bei Wikipedia über die Blaubeere gefunden hatte.
Ich aß vergnügt den herrlichen Blaubeer Frozen Yogurt und nickte bewundernd an den bedeutsamen Stellen.
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Süße Lasagne mit in Butter und Calvados geschwenkten Apfelstücken
Dieser Post enthält Werbung für den Südtiroler Apfel g.g.A.
Ich glaube, die meisten Menschen sehen Früchten an, unter welchen Bedingungen sie gewachsen sind und ob sie wertvolle Nahrung darstellen. Eine Art Urinstinkt. Die Äpfel des Südtiroler Apfel g.g.A wirken auf mich immer sehr prall, als wären sie voller Energie. Die Schale der Äpfel hat eine wunderschöne Farbe und der Geschmack eine außerordentliche Charakteristik. Ich hatte ja schon bei meinem ersten Rezept geschrieben, dass ich eine Delegation des Südtiroler Apfel g.g.A hier in Hamburg kennengelernt habe. Dazu gehörte selbstverständlich auch eine Verkostung. Ich war begeistert.
Natürlich wurden damals auch Bilder von der atemberaubenden Südtiroler Landschaft,also dem Anbaugebiet der Äpfel, gezeigt. Wenn man die Landschaft sieht, wird einem klar, warum diese Äpfel so ausschauen und vor allem so gut schmecken. Südtirol liegt nämlich auf der Süd- und Sonnenseite der Alpen, bestimmt vom Kontrast zwischen alpinen Gebirgszügen und mediterranen Weinlandschaften, geprägt von der einzigartigen Schönheit der Dolomiten, des UNESCO-Welterbes.
Die Äpfel wachsen unter optimalen Bedingungen – mit 300 Sonnentagen im Jahr und einem sehr fruchtbaren Boden.
In Südtirol wird in kleinen Familienbetrieben und bei idealen klimatischen Bedingungen Apfelanbau betrieben. Rund ein Viertel aller europäischen Bio-Äpfel stammen aus Südtirol. Damit zählt Südtiorl zu den größten Bio-Apfel-Produzenten und ist ein echter Vorreiter. Man unterscheidet im Südtiroler Obstbau zwischen integriertem Anbau und biologischem Anbau: Beide setzen auf die Kraft der Natur und auf ein natürliches Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen. Wo ein Schädling überhandnimmt oder die Gefahr von Pilzkrankheiten droht, kommen streng kontrollierte, ausgewählte Pflanzenschutzmittel zum Einsatz.
Der Unterschied liegt in der Auswahl der eingesetzten Pflanzenschutzmittel: Biobauern verzichten auf chemisch-synthetisch hergestellte Pflanzenschutzmittel und setzen stattdessen natürliche und naturidente Pflanzenschutzmittel ein.
In Südtirol werden viele verschiedene Sorten angebaut. Jede Sorte hat dabei ihren Lieblingsplatz – manche mögen die Wärme im Tal, andere die rauen Winde auf über 1.000 Metern. Die verschiedenen Institutionen in der Südtiroler Apfelwirtschaft suchen gemeinsam immer weiter nach neuen, innovativen und interessanten Apfelsorten.
Bei diesem Rezept habe ich mich für die Apfelsorte Gala entschieden. Was mir beim Gala gleich auffiel, ist das Farbenspiel auf der Schale. Manchmal auch streifig rot-gelb. Beim Anschauen machen sie schon gute Laune.
Der Apfel ist fest, hat eine robuste Schale. Das Fruchtfleisch wirkt auf mich fest, aber dennoch leicht. Der Geschmack ist leicht süß – also nicht wie etwa beim Elstar oder Braeburn süß-säuerlich.
Lasagneplatten mit Äpfeln, Mandeln, Quark, Sahne und Calvados in Verbinding zu bringen, fällt manchen vielleicht etwas schwer, aber ich wollte auch nichts ›Herkömmliches‹ im Kochlabor entwickeln – und aus meiner Sicht ist das Experiment geglückt. Ich bin sehr zufrieden. Während der Entwicklung sah ich das Gericht immer auch als Dessert bei einem Menü. Auch zu festlichen Anlässen. Aber auch zum Nachmittagskaffee in der Sonne macht diese Süßspeise bestimmt viel Freude.
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Das Herr Grün Weihnachtsmenü 2021
Möhren-Petersilienwurzelsuppe mit Meerrettichgrießklößchen und Petersilienöl
vegan
∞
Gemüse im Teigmantel mit Kartoffelklößen und Marsala-Sauce
vegetarisch
∞
Kokos-Kaiserschmarrn mit Zimtkirschen, Kokos-Joghurt und Schoki
vegan
Nach dem Nachmittagsespresso liest der Professor häufig die Zeitung. Sitzt da im Kochlabor-Sessel. Blättert. Brummt mal. Nippt an seiner Tasse. Isst etwas Kuchen.
Heute seufzte er auch einmal ungewöhnlich laut. Riss mich aus meinen Gedanken an das Weihnachtsmenü.
»Am liebsten würde ich den Menschen auch einmal ein bißchen Mut schenken an Weihnachten«, meinte er.
»Wie soll das gehen? Wie würden Sie das machen?«
Er las mir aus einem Zeitungsartikel vor.
Ein Ehepaar aus Holyhead, das ist eine kleine Stadt in der britischen Grafschaft Anglesey vor der walisischen Küste, hatte eine Mut-Bibliothek aufgebaut.
Zuerst war es nur ein Teil ihrer Küche, den sie mit Regalen versehen hatten. Sie sammelten mutmachende Geschichten aus den Zeitungen und archivierten sie nach Thema.
Das sprach sich herum und immer mehr Menschen schickten ihnen Erlebnisse aus ihrem Leben. Von schwierigen Situationen und wie sie sie bewältigt hatten. Sie gaben Tipps. Machten anderen Mut – und Fotos waren auch manchmal dabei.
Die Bibliothek wurde mit der Zeit immer größer. Aus einem Raum wurden zwei. Schließlich stellte ihnen die Gemeinde Holyhead ein ausgemustertes Posthaus zur Verfügung.
Heute kann man das Muthaus in Holyhead anschreiben. Mit einem Thema im rückfrankierten Umschlag.
Es schreiben echte Menschen, mit echten Geschichten. Machen Mut und zeigen, wie gut Menschen anderen Menschen helfen können.
Das Kochlabor-Team – Professor Caprese, Luigi und ich – Herr Grün, wünschen Ihnen wunderschöne und erholsame Feiertage
Und hier hier kommen Sie zu den einzelnen Gängen des Herr Grün Weihnachtsmenüs:
Zur Möhren-Petersilienwurzelsuppe mit Meerrettichgrießklößchen und Petersilienöl
Zum Gemüse im Teigmantel mit Kartoffelklößen und Marsala-Sauce
Zum Kokos-Kaiserschmarrn mit Zimtkirschen, Kokos-Joghurt und Schoki
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