Professor Caprese erzählte mir heute von dem berühmten chinesischen Zauberkünstler Bo Guo, der Ende des 19 Jahrhunderts in Shanghai auftrat. Er wurde während einer Vorstellung in einer Kiste eingeschlossen. Beim späteren Öffnen war er natürlich verschwunden, aber er hatte einen Zeitungsausschnitt einer großen chinesischen Tageszeitung vom nächsten Tag hinterlassen. Öffnete man am darauffolgenden Tag die Kiste, saß Bo darin und lächelte die Zuschauer an.
Das war allen ein Rätsel – denn es war wirklich ein Teil der Zeitung vom anderen Tag und die Geschehnisse, die im vorgefundenen Zeitungsausschnitt beschrieben wurden, hatten tatsächlich stattgefunden.
Natürlich war es ein Trick. Bo verbrachte die Zeit an einem geheimen Ort. Er liebte es während seiner Abwesenheit ein bestimmtes Mie-Nudelgericht zu essen. Das musste vom Veranstalter genau so zubereitet werden, wie es Bo in einem Rezept aufgeschrieben hatte.
Bei einer Vorstellung war das aber nicht der Fall. Der Veranstalter hatte das falsche Curry verwendet.
Beim Öffnen der Kiste fand man wieder einen Zeitungsartikel, in dem berichtet wurde, dass Bo Guo während einer Vorstellung verschwunden und nie wieder aufgetaucht sei.
Als man am Tag nach der Vorstellung die Kiste öffnete, war der Zauberer nicht wie üblich darin.
Man öffnete die Kiste immer wieder. Tagelang. Wochenlang. Die Kiste blieb leer.
Bo Guo tauchte nie wieder auf.
…
Im Ofen geschmortes Paprika-Zwiebel-Gemüse, spicy Rosmarin-Bällchen und Pizzaecken
Es ist nach einiger Zeit mal wieder sonnig in Hamburg.
Der Professor ist schon seit dem frühen Vormittag im Garten.
Weil wir in seinem Garten essen, arrangiert er alles. Er wirkt etwas aufgeregt. Das mag ich an ihm und auch generell an Menschen, wenn sie eine fast kindliche Aufgeregtheit zeigen, wenn sie Gäste erwarten.
Ich freue mich auch und habe, um ihn zu überraschen, ein sehr italienisches (glaube ich zumindest) Essen vorbereitet. Etwas spicy. Mit Rosmarin-Bällchen – die mag Caprese fast in jeder Variante.
…
Pappardelle mit geschmorten Gemüse der Saison, leicht spicy Aprikosenchutney und veganen Filets
Enthält Werbung für die OHNE vegane Filets (derzeit in Deutschland noch nicht verfügbar – aber bestimmt bald)
Pappardelle mit geschmorten Gemüse, leicht spicy Aprikosenchutney und veganen Filets von die OHNE
Bei diesem Gericht verwende ich breite Pappardelle, die eine rauhe Oberfläche haben und die, für das menschliche Ohr kaum hörbar, rufen: Ja, gebt uns Sauce. Wir lieben Sauce.
Das Team »Geschmortes Gemüse der Saison« bestehend aus dicken Schmorzwiebelstücken, Erbsen, Strauchbohnen und fruchtigen Tomatenstücken – lediglich mit Salz und frisch gemörserten Pfefferkörnern gewürzt.
Das Aprikosenchutney ist später die goldene spicy Frucht-Krone auf dem Pasta-Gemüse-Hügel und hält mit Kardamom- und Kreuzkümmelpulver und gemörsertem Sternanis Aromaspitzen bereit, die mich an wunderbare Sommer-Reisemomente erinnern.
Dazu gibt es kurz gebratene, knusprige vegane Filets von die OHNE – die ich hervorragend finde.
Sommer.
…
- 1
- 2
- 3
- …
- 16
- Nächste Seite »