Beim Nachmittagsespresso fragte mich der Professor, was ich auf den Mond mitnehmen würde.
»Was würden Sie bei einer spontanen Reise auf den Mond mitnehmen?« Er schaute mich mit zusammengekniffenen Augen.
»Auf den Mond? Spontan? Bei dem Gedanken wird mir jetzt schon kalt. Wir haben Dezember. Was soll ich also auf dem Mond?«
Ich wusste jetzt schon, dass er nicht aufgeben würde. Er setzte neu an: »Es geht natürlich nicht wirklich um eine Reise zum Mond. Wenn wir an den Mond denken, entsteht so eine Art Bild der Leere – weil es auf dem Mond ja bekanntlich nichts gibt. Also nicht so, wie hier auf der Erde. Dadurch wird der Kopf frei. Die Gedanken haben freie Bahn. Die Transmitter überschlagen sich auf dem Weg zu den Synapsen und…?«
»Also gut. Ich werde einen Mondkuchen mitnehmen.« Ich wollte ihn unbedingt stoppen.
»Und was ist ein Mondkuchen?« Diesen Vorschlag von mir hatte er nicht erwartet, das sah man ihm an.
»Ein Mondkuchen besteht aus weihnachtlichen Gewürzen, Orangeat, Schokolade und natürlich Rum. Das hilft gegen die Kälte. Also kurzfristig. Etwa eine Stunde. Dann sollte man wieder zurückfliegen. Also ich würde das tun. Dringend empfehlen.«
Er lachte. Das gefiel ihm. »Können wir so einen Mondkuchen mal ausprobieren, bevor wir starten? Also rein theoretisch.«
Wieder hatte er mich ausgetrickst. Das war sein Ziel. Und heute seht ihr das Rezept zum Mondkuchen:-)
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