Gewürzreisen Archive

Gebratene orientalische Dinkelgrießklößchen mit Blumenkohl, Datteln, Zwiebeln und einer Kokosmilchsauce mit Curry, Kreuzkümmel und Kardamom

14. Oktober 2021 von Herr Grün 4 Kommentare

»Sagen Sie mal Signor Grün, seit wann leben sie eigentlich in Hamburg?« Der Professor schaute mich herausfordernd an.
Ich kannte diesen Blick. Im folgte meist eine Tirade gegen das doofe Winterwetter hier im Norden.
Dahinter steckte aber eigentlich nur Heimweh nach Italien – nach seinem geliebten Neapel.
Um ihn etwas zu trösten, habe ich dieses orientalische Essen zubereitet – mit Blumenkohl aus dem Norden.

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Im Ofen geschmorter spicy Rosenkohl, Paprika, Lauch und Zwiebeln auf Penne Rigate mit einer Erdnuss-Kokosmilch-Sauce

12. Oktober 2021 von Herr Grün 7 Kommentare

Im Ofen geschmorter spicy Rosenkohl, Paprika, Lauch und Zwiebeln auf Penne Rigate mit einer Erdnuss-Kokosmilch-Sauce Anfangs etwas skeptisch, kochen wir jetzt im Kochlabor immer häufiger mit Rosenkohl. Er ist sehr vielseitig und belohnt jeden kreativen Ansatz. Aber auf Pizza werde ich Rosenkohl niemals verwenden.

»Warum nicht auf Pizza?« Der Professor, dem seine Pizza sonst so heilig ist, schaute mich mit diesem Hundeblick an.
»Rosenkohl auf Pizza?Was mein Kochgefühl auseinanderhält, dass will ich nicht zusammenbringen.« Klar, es ist auch etwas Geschmacksache. Aber für mich kam diese Kombination nicht in Frage.
Der Professor akzeptierte es für den Moment. Das konnte ich in seinen Augen sehen.
Aber bald würde ausgerechnt er, der Neapolitaner, es wieder versuchen.

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Im Ofen geröstete Kartoffeln, Kohlrabi und Tomaten mit Zimt-Birnen und einer Crème aus Kidneybohnen, Pflaumen, Kreuzkümmel und Rauchsalz

9. September 2021 von Herr Grün 1 Kommentar

Ich saß im Spätsommer oben im Baum und aß eine dieser harten Birnen. Ich nannte sie hart – heute würde ich sagen, sie sind bissfest und weiß auch, dass sie von der Sorte conference sind.

Es ist so schön, nichts zu wissen. Ein Luxus. Einfach nur die saftige Birne zu essen. In naher Ferne der Bolzplatz mit den beiden wackligen Toren. Die riesige Wiese zwischen Elternhaus und Schule. Unten ein winziger Bach. Wenn man die steile Anhöhe erreicht hatte, war man fast schon im Freibad – mitten im Wald. Mit Softeis, einem sehr beleibten Bademeister, der so wichtig war, wie der Schuldirektor, die unglaublich nette und förderliche Deutschlehrerin oder der Alles-Laden mit dem graubekittelten Besitzer, der uns im Winter Böller verkaufte.

Später verbindet sich das Nicht-Gewusste aber körperlich erfahrene (also der Harte-Birnen-Genuss) mit Wissen und es entstehen Gerichte wie das heute vorgestellte.

Birnenessen verbinde ich mit Unbekümmertheit. Geschichtenscheiben und Kochen eigentlich auch. Sich frei zu bewegen in der Fantasie ist wunderbar – fast so schön wie Kindsein. Obwohl man da ja auch Sorgen hatte. Aber eigentlich ist auch das ganze Leben schön, meistens jeden Falls. Und das Kochen ein Segen obendrauf.

Ich wünsche Ihnen allen einen wunderschönen Birnen-Spätsommer:-)

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