Um 5 Uhr morgens schepperte das Telefon.
»Guten Morgen, Signor Grün. Haben Sie gut geschlafen? Ich habe da eine Bitte.«
Es war natürlich der Professor.
»Wissen Sie, wie spät es ist?«
»Ja.«
»Na, wie spät ist es denn?«
»Das weiß ich nicht.«
»Aber Sie haben doch gesagt, Sie wüssten es.«
»Aber das sagt man doch nur so.«
»Was möchten Sie denn?«
»Ich dachte, Sie könnten einen Sommerwunschkuchen backen. Ich muss mir dringend was wünschen. Kann Ihnen aber nicht sagen, um was es geht. Dann funktioniert es nicht.«
Von einem Sommerwunschkuchen hatte ich noch nie etwas gehört. Caprese erzählte, dass es ein toskanischer Brauch sei, solch einen Kuchen zu backen. Man hat pro Sommer einen Wunsch frei. Beim ersten Bissen in diesen Kuchen soll man sich in Gedanken etwas wünschen und ganz fest daran glauben. Er erzählte und erzählte. Ich schlief dabei ein und träumte von der Toskana und dem Meer.
Als ich morgens aufwachte, lag ein Zettel neben mir mit dem Rezept für den Sommerwunschkuchen – in meiner Schrift. Merkwürdig, ich musste das Rezept wohl im Schlaf nach seinen Erzählungen aufgeschrieben haben.
Ich habe ihn natürlich gebacken und mir sogar was gewünscht. Was, verrate ich nicht natürlich nicht. Möchten Sie sich auch etwas wünschen?
…
Kleine Espresso-Mandel-Torte – perfekt für den Nachmittagsespresso
Kleine Mandel-Kaffee-Torte – perfekt für den Nachmittagsespresso
(schnell und einfach)
Früher-Nachmittags-Hitze. Schattiger Platz unter Streifen-Markise. Geschirrgeklapper. Kartengeschaue. Leichte Brise aus Thekendunkel. Eiskugelblitzen.. Maschinengezische. Espressoduft. Sahne-Gekröne. Keine Wolken. Nicht mal eine. Auch nicht später. Nur Sonne. Sonnensommer.
…
Nodo Budino – Puddingknoten (Ganz einfach und ohne Gehzeit)
Nodo Budino – Puddingknoten
Während unserem Nachmittagsespresso erzählte mir der Professor von Carlotta, die bei seiner Cousine Laura (einige kennen sie vielleicht schon, sie besitzt in Neapel eine kleine Bäckerei mit Café) eine Lehre machte.
Carlotta war etwas chaotisch. Manchmal fiel ihr was zu Boden. Die Teilchen und Gebäcke waren nie wirklich gleich oder symmetrisch. Aber alles schmeckte außerordentlich gut.
Laura sah es mit Humor. Carlottas Backwaren schafften es nie in den Bäckereiladen oder ins Café, bis Carlotta darauf bestand. Also stellte man eine kleine Korbschütte mit kleinen Nodo Budino, die Carlotta sich ausgedacht hatte, neben den Tresen.
Die Puddingknoten waren schon nach einer Stunde ausverkauft.
»Wer hat sie gekauft?«, fragte Carlotta das Personal im Laden.
»Kinder. Jugendliche. 80jährige. Man kann es nicht genau sagen«. Zuckten mit den Schultern und lachten.
Mich begeisterte die Geschichte. Sie inspirierte mich zu diesen Nodo Budino – meinen Puddingknoten.
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