Der August ist ein eher unaufgeregter Monat. Die Menschen – Ferienkinder vermutlich ausgenommen – stellen überwiegend keine überzogenen Sonnenerwartungen an ihn und nehmen jeden sommerlichen Tag mit Freude an.
Aus Küchensicht hat er unglaublich viel zu bieten. Gurken, Fenchel, Erbsen, Mais, Rotkohl, Sellerie, Rucola, Kirschen, Aprikosen, Trauben und Pfirsiche…
Das ist aber wirklich nur ein kleiner Teil des Augustangebotes – betrachtet man den Saisonkalender.
Weil der August ein Sommermonat ist, habe ich mich für eine Pizza entschieden –mit Mirabellen, Pfifferlingen und frischem Rosmarin. Ich finde, daraus lässt sich kulinarisch noch einmal ein wunderbares Sommerbild »zeichnen«.
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Pasta mit einer cremigen Sauce aus Auberginen, frischem Salbei und Marsala
Manchmal höre ich den Satz, dass alles schon einmal gekocht worden sei. Das glaube ich aber nicht. Denn schaut man sich nur die unendlich vielen Möglichkeiten an, ein Pastagericht zu kochen, ist die Aussage im Nu widerlegt. Während des Kochens – obwohl die Zutaten schon alle bereitliegen – fällt den meisten noch etwas ein, man könne doch dieses und jenes dazutun. Und überhaupt ist da noch eine Aubergine, eine Zucchini oder … Man kann zu jedem Zeitpunkt eine andere Richtung einschlagen und neue Pastawege gehen.
Pastakochen ist wie das Leben: Es ist längst nicht alles erzählt, gekocht, gewürzt. Es geht immer weiter. Es gibt so viel Pastasaucen wie Fantasie, und die ist nie aufgebraucht, denn das widerspräche allen Gesetzen des Lebens.
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Herr Grüns vegane Pide – saftig und kross, mit Tomaten-Kreuzkümmelsauce, Knoblauch, Blattpetersilie und Peperoni
Mit überarbeiteter Rezeptur!
Heute hatte ich solche Lust Türkisch zu kochen. Deshalb wollte ich Pide zubereiten.
Professor Caprese saß um 12.00 Uhr am Tisch und war ganz hippelig. Er liebt die Türkische Küche.
Mit Wonne und zu meinem Erstaunen aß er zwei Pide, die doch relativ groß waren, und brummte.
»Woher kommt eigentlich die eigenwillige Form der Pide?«, fragte er mich neugierig.
»Also, einer Sage nach war das so …« Ich erzählte Caprese eine Geschichte von einer kleinen türkischen Stadt im Mittelalter, die einer langen Belagerung standhielt, aber fast nichts mehr zu essen hatte. Die Stadt lag an einem Fluss. Im Innern der Sadt existierte ein Geheimgang, der zu dem Fluss führte. Von dort aus wollte man Hilfe holen. Die Feinde hatten aber alle Boote zerstört. Schließlich hatte ein Bäcker eine Idee. Er backte ein kleines Boot aus Teig und bestrich es mit einer Mischung aus Wasser und noch einer geheimen Zutat, sodass es wasserfest war. Dann trug er es durch den Geheimgang zum Fluss und fuhr los. Schon nach drei Tagen kam er zurück mit Unterstützung, und die Belagerer konnten in die Flucht geschlagen werden.
Die Stadt feierte ein großes Fest und zu Ehren des Bäckers wurden Fladenbrote (Pide) gebacken, die eine Bootsform hatten.
Der Professor war ganz angetan von der Geschichte. Natürlich war sie frei erfunden. Aber egal. Was denken Sie? Haben Sie Lust auf Pide?
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