Mit Weihnachten verbinden sicherlich viele einige Rituale. Auch mit dem Weihnachtsmenü. Manche kochen gerne mit anderen zusammen, andere wiederum sind dabei gerne für sich. So geht es mir. Ich bereite Essen gerne vor und empfinde das Kochen als etwas Meditatives. Ich stelle mir vor, wie das gemeinsame Essen werden wird, und konzentriere mich zudem auf die Zutaten, die Hitzegrade, das Würzen und die Düfte.
Dieses Weihnachtsmenü bietet viele Möglichkeiten. Es kann gemeinschaftlich zubereitet, in Teilen oder ganz vorgekocht werden. Falls Sie es am Vortag kochen, können sich die Aromen gut miteinander bekannt machen. Das finde ich wunderbar.
Professor Caprese, Luigi und ich – Herr Grün – wünschen Ihnen von Herzen wunderschöne und erholsame Weihnachten.
Feldsalat mit Birnenstücken und Walnüssen und einer Aprikosenmarmeladen-Vinaigrette
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Semmelknödel mit Pilz-Bourguignon und Birnen-Rotkraut
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Selbst gemachter Vanille-Grießpudding mit Sahne-Zimt-Äpfeln, Walnussstückchen und Ahornsirup
Feldsalat mit Birnenstücken und Walnüssen und einer Aprikosenmarmeladen-Vinaigrette
Zutaten für 2 Personen
Zutaten Feldsalat
etwa 80 g Feldsalat
250 g Birne Ihrer Wahl
40 g Walnüsse
4 EL Weißweinessig, am besten Condimento Balsamico Bianco
5 EL gutes Olivenöl
1 geh. EL Aprikosenmarmelade
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung Feldsalat
Die Walnüsse in grobe Stücke schneiden. Ruhig ein paar Hälften nicht zerschneiden – das schaut später bei der Dekoration gut aus.
Wenn der Feldsalat geputzt ist, geht es an die Zubereitung der Sauce. Essig, Öl und Aprikosenmarmelade gut miteinander verquirlen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Walnüsse dazugeben und umrühren.
Die Birne halbieren, entkernen und in Scheiben und dann in Stücke schneiden. Ich habe die Schale nicht entfernt.
Den Feldsalat einige Minuten vor dem Servieren in eine Salatschüssel geben, die Vinaigrette mit den Walnüssen und die Birnenstücke dazugeben und alles gut vermischen.
Semmelknödel mit Pilz-Bourguignon und Birnen-Rotkraut
Zutaten für 2 Portionen
Für das Pilz-Bourguignon: 300 g Möhren, 400 g Sellerie, 3 mittelgroße Zwiebeln, 250 g Kräuterseitlinge, 300 g braune Champignons, 4 EL Olivenöl, 1 EL Rohrohrzucker (bitte nicht Rohrzucker), 4 Stängel frischer Thymian, 1 geh. EL fein gehackter frischer Thymian, 70 g Butter, ca. 200 ml trockener Burgunder, 150 ml Gemüsebrühe, 2 EL Tomatenmark, Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Für das Birnen-Rotkraut: 500 g frisches Rotkraut, 1 mittelgroße Zwiebel, 20 g Butter, 140 ml Gemüsebrühe, 30 ml Apfelessig, 1 TL Zimt, Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, 1 Lorbeerblatt, 50 ml Rotwein, 1 geh. EL Johannisbeer-Marmelade, 1 Birne
Für die Semmelknödel: 180 g trockene Brötchen (wirklich richtig trocken sollen sie sein), 150 ml Milch, etwas Muskatnuss, 1 kleine Zwiebel, 30 g Butter, 5 g Blattpetersilie (ca. eine Handvoll), 1 Ei, Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung
1. Für das Ofengemüse den Ofen auf 220 Grad (Umluft) vorheizen. Gehen Sie nach Ihrer Erfahrung mit Ihrem Herd. Jeder Herd ist ja anders.
Die Möhren und die Sellerie schälen. Beides in ca. 1,5 cm dicke Stücke schneiden. Zwei Zwiebeln schälen und in grobe Stücke schneiden. Das Gemüse in eine Kasserolle oder auf ein Backblech geben. 4 EL Olivenöl darüber verteilen und alles gut umrühren. Nach Gusto salzen. Den Rohrohrzucker darüber streuen. Die Thymianstängel obenauf legen.
Das Gemüse kommt nun für ca. 30 bis 40 Minuten auf der mittleren Schiene in den Ofen.
Wichtig: Zwischendurch immer wieder einmal wenden. Das Ofengemüse sollte später Röststellen haben und weich, aber bissfest sein. Wenn es die richtige Bissfeste hat, zur Seite stellen.
Am besten verwenden Sie im nächsten Schritt einen gusseisernen Schmortopf.
Die Champignons halbieren und die Kräuterseitlinge so zerteilen, dass sie in etwa so groß wie die Champignonhälften sind. Die Zwiebel in Würfel schneiden und in 40 g zerlassener Butter glasig andünsten. Dann kommen die Pilze dazu. Alles nach Gusto salzen und pfeffern.
Die Pilze so lange andünsten, bis sie weich, aber noch bissfest sind. Den Rotwein und die Gemüsebrühe dazugeben und ca. 15 Minuten köcheln lassen.
Zum Schluss geben Sie die restliche Butter, das Tomatenmark und den fein gehackten Thymian dazu. Danach das Ofengemüse dazugeben. Gut umrühren und noch ganz kurz einmal köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zur Seite stellen.
Falls das Pilz-Bourguignon aus Ihrer Sicht später noch etwas mehr Flüssigkeit haben sollte, einfach noch etwas Burgunder dazugeben, gut umrühren und kurz köcheln lassen.
2. Für das Rotkraut: Den Rotkrautkopf vierteln. Die äußeren, ersten dunklen Blätter entfernen und die Viertel in Streifen schneiden.
Die Zwiebel in Würfel schneiden. Die Butter in einem Topf zerlassen und die Zwiebelwürfel darin andünsten. Dann die Rotkrautstreifen in den Topf geben und das Zimt und den Essig dazugeben – alles gut umrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, und anschließend so lange andünsten, bis die Rotkrautstreifen in sich zusammenfallen. Dann mit Gemüsebrühe ablöschen, das Lorbeerblatt dazugeben und mit Deckel obenauf ca. 20 bis 30 Minuten leicht köcheln lassen.
Nach dieser Zeit den Rotwein und die Johannisbeermarmelade dazugeben, alles gut umrühren. Und noch einmal ca. 5 Minuten köcheln lassen. Das Rotkraut sollte jetzt weich, aber noch etwas bissfest sein. Wenn dies noch nicht der Fall ist, noch ein bisschen köcheln lassen.
Die Birne vierteln und schälen. Das Kerngehäuse entfernen. Die Viertel in grobe Stücke schneiden und zu dem Rotkraut geben. Alles gut umrühren und noch einmal kurz köcheln lassen. Dann mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem Deckel obenauf zur Seite stellen.
3. Für die Semmelknödel die Brötchen in Würfel schneiden und in eine Schüssel geben.
Die Milch erwärmen, etwas geriebene Muskatnuss dazugeben und alles über die Brötchenwürfel gießen. Mit der Hand gut durchmischen, sodass die Würfel alle durchfeuchtet werden. 15 Minuten stehen lassen.
Die Blattpetersilie grob hacken.
Die Zwiebel in Würfel schneiden und in der zerlassenen Butter glasig dünsten. Die gehackte Blattpetersilie dazugeben, kurz mitandünsten und alles noch warm über die Brötchenwürfel geben. Vorsicht heiß! Deshalb die Masse zuerst mit einem Löffel vermischen. Wenn sie etwas abgekühlt ist, mit den Händen gut durchkneten. Anmerkung: Hier denken vielleicht einige, dass die Masse viel zu trocken ist. Aber gleich kommt noch das Ei hinzu – und schwupss passt es wieder. Sie werden sehen. Jetzt also das Ei dazugeben und wieder gut vermengen und kneten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wieder durchkneten und so ca. 10 Minuten stehen lassen.
Formen Sie aus der Teigmasse nun vier gleich große Knödel.
Währenddessen einen großen Topf mit gesalzenem Wasser aufsetzen. Das Wasser leicht sieden lassen und die Knödel in das Wasser geben. Dort bleiben sie für 15 Minuten.
Falls Sie die fertigen Knödel später aufwärmen wollen, geben Sie sie kurz in siedendes Wasser.
4. Finish
Nun kommt es natürlich darauf an, was Ihre Strategie war. Haben Sie alles vorbereitet oder Teile oder kochen Sie alles am Tag des Essens?
Auf jeden Fall aber die Klöße auf den Tellern verteilen, dazu das Birnen-Rotkraut – und schließlich etwas Sauce über oder neben die Klöße geben.
Selbst gemachter Vanille-Grießpudding mit Sahne-Zimt-Äpfeln, Walnussstückchen und Ahornsirup
KaraBro meint
Lieber Herr Grün, ich hatte schon gespannt auf Ihr Menü gewartet. Nun freue ich michsehr und befinde mich durch Ihren Vorschlag in freudiger Erwartung auf das Fest. Ein bisschen Glanz in dieser grauen Zeit. Ich bedanke mich außerordentlich und wünsche Ihnen noch eine besinnliche Adventszeit 😊
Wollen Sie mir vielleicht noch Ihren Burgunder verraten?
Tina Zebold meint
Hallo Herr Grün,
Was könnten sie mir als Ersatz für den Alkohol empfehlen.Ein Kind isst mit.
Vielen Dank für die Antwort!
Herr Grün meint
Liebe Tina1 Ich würde den Wein durch die gleiche Menge Gemüsebrühe und zusätzlich noch etwas Tomatenmark ersetzen:-) Viel Erfolg und viele Grüße – Herr Grün
Birgit meint
Hallo Herr Grün,
kann ich wohl den Rotkohl einfrieren? Und ist das vorbereiten der Semmelknödel auch 2 Tage vorher möglich?
Danke und Gruß
Birgit
Herr Grün meint
Liebe Birgit! Das würde ich Ihnen in beiden Fällen nicht empfehlen:-) Viele Grüße – Herr Grün
Heike Baum meint
Lieber Herr Grün, danke für dieses feine Menü. Gestern einmal (bis auf die Vorspeise) einmal zur Probe gekocht und gerade verputzt. Sehr lecker! Mein Menü für den ersten Weihnachtstag steht somit.
Ihnen und dem Professor ein schönes und entspanntes Fest.
Liebe Grüße
Heike
Sara meint
Lieber Herr Grün, könnten Sie mir bitte eine vegane Alternative für die Butter in der Hauptspeise empfehlen? Spontan fällt mir nur Margarine ein und das gefällt der Köchin nicht 🙂
Vielen Dank!
Herr Grün meint
Liebe Sara! Ich würde es mit BIO-Alsan probieren. Viel Erfolg und viele Grüße – Herr Grün
Andrea meint
Lieber Herr Grün, das ist ein besonders ansprechendes Weihnachtsmenü in diesem Jahr, herzlichen Dank für die Inspirationen. Liebe Weihnachtsgrüße ins Kochlabor und entspannte Festtage wünscht Andrea
Herr Grün meint
Liebe Andrea! Vielen Dank – das wünschen wir Ihnen und Ihren Liebsten auch:-)) Viele Grüße – Herr Grün
Barbara Mildenberger meint
Lieber Herr Grün!
Vielen Dank für die tolle Idee. Wir haben das Hauptgericht heute genossen – es war in der Heilbronner Stimme am 28.11.20 enthalten im Freizeitteil.
Es war gut zuzubereiten und bis auf die Semmelknödel haben wir alles gestern vorgekocht.
Allen hat es sehr gut geschmeckt !
Heute hab ich nun ihre Homepage entdeckt und daher will ich gleich mal ein riesiges Dankeschön an Sie los senden, verbunden mit den besten Wünschen zu Weihnachten und fürs neue Jahr ! Bleibe Sie gesund !
Herr Grün meint
Liebe Barbara! Das ist ein großes Kompliment. Vielen Dank:-)) Viele Grüße aus dem Kochlabor – Herr Grün
Jytte Aufderstroth meint
Super inspirierend! Vielen Dank!
Herr Grün meint
:-))
Eva meint
Lieber Herr Grün! Ich habe gestern die Pilz-Bourguignon nachgekocht. Ich habe der Soße noch ein Lorbeerblatt beigefügt, weil das für mich zum typischen Bourguignon-Aroma gehört, ansonsten habe ich mich exakt an Ihr Rezept gehalten. Und das Ergebnis: einfach der Knaller! Ich wusste gar nicht, dass Sellerie so köstlich schmecken kann! Ihre Idee, das Gemüse im Ofen zu rösten, ist großartig. Vielen Dank!
Herr Grün meint
Liebe Eva! Das freut mich sehr:-)) Viele Grüße – Herr Grün