Der Professor hatte Spinat aus seinem Garten mitgebracht. Immer zu dieser Zeit erzählte er mir die Geschichte, wie vor 100 Jahren bei der Berechnung des Eisengehaltes des Spinats eine Kommastelle verrutscht war. Schwupps hatten 100 g Spinat 29 mg Eisen und nicht 2,9 g, wie sich letztendlich herausstellte.
»Die Italiener hat das noch nie interessiert. Es heisst ja auch Pizza Spinachi und nicht Pizza Ferro.« Der Professor schüttelte den Kopf.
Mit dem Spinat aus Capreses Garten habe ich dieses Gericht zubereitet. Es enthält wertvollen Ingwer, scharfe Peperoni, würzigen Knoblauch, aromatische Zwiebeln und ca. 7 g Eisen. Also kein schweres Essen. Und: Auch die Zubereitung ist nicht schwer:-)
Zutaten für 2 Portionen
Anmerkung: Die Dinkelbulgur-Balls enthalten etwas gekochte Kartoffel. Ich hatte damit auch bei meinen Falafel gute Erfahrungen gemacht. Gehen Sie trotzdem behutsam mit den Klößchen um. Es lohnt sich.
Für den Spinat
250 g frischer Spinat (tiefgefrorener geht natürlich auch – falls Sie das Gericht außerhalb der Spinatsaison kochen wollen)
2 mittelgroße Zwiebeln
gelbe, grüne und rote Peperoni (ca. 7 cm Stück pro Peperoni – aber gehen Sie nach Ihrem Schärfebedürfnis)
2 Knoblauchzehen
30 g Ingwer (geschält gewogen)
ca. 5 EL Olivenöl zum Dünsten des Spinats
Salz
schwarzer frisch gemahlener Pfeffer
Für die Balls
80 g Dinkelbulgur
100 g mittelfestkochende Kartoffel (geschält gewogen)
½ TL Salz
15 g Ingwer (geschält gewogen)
1 Knoblauchzehe
Salz
schwarzer frisch gemahlener Pfeffer
ca. 4 bis 5 EL Sesamöl (der Boden der Pfanne sollte bedeckt sein) oder Öl Ihrer Wahl
Zubereitung Spinat
Die Peperoni-Stücke in Ringe schneiden. Den Ingwer und den Knoblauch in kleine Würfel schneiden.
Die Zwiebeln grob schneiden – also nicht in Würfel. Einfach zackzack grob:-)
Von den Spinatblättern die Stiele entfernen – waschen und abseihen.
Das Öl in eine erhitzte Pfanne geben. Die Zwiebeln glasig dünsten. Den Ingwer- und -Knoblauchwürfel und die Peperoniringe dazugeben und auch andünsten. Dann den Spinat dazugeben und auch andünsten. Der Spinat wird schnell in sich zusammenfallen – nicht weil er aufgibt, sondern weil er sich hingibt Er sollte anschließend weich aber bissfest sein. Also nicht so fadenig, wabbelig, schlabberig – sie wissen schon.
Den fertigen Spinat mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem Deckel obenauf zur Seite stellen.
Zubereitung Dinkelbulgur-Balls
Den Ingwer und den Knoblauch in Würfel schneiden.
Den Dinkel-Bulgur nach Packungsanweisung kochen und abkühlen lassen.
Parallel dazu die Kartoffel schälen, in Stücke schneiden, in Salzwasser weichkochen und abkühlen lassen.
Den Dinkelbulgur mit der Kartoffel und dem Salz gut vermischen. Dann kommen noch die Ingwer- und Knoblauchwürfel dazu. Wieder alles gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und anschließend zu einem Kloß formen. Ca. 10 Minuten ruhen lassen.
Aus dem Kloß formen Sie nun bitte 8 Klößchen.
Das Öl in eine erhitzte Pfanne geben und die Klößchen von allen Seiten kross anbraten. Bitte die Klößchen trotz Kartoffel (die alles zusammenhält) vorsichtig wenden. Nicht, dass Sie sie verärgern und sie dann aus Trotz auseinanderfallen:-)
Finish
Den Spinat erhitzen und auf die Teller verteilen. Die Klößchen obenauf. Falls Sie Teriyaki oder Sojasauce oder was auch immer verwenden – bitte nur ein paar Spritzer, sonst saugen sich die Balls voll und verlieren schnell ihre krosse Hülle. Das wäre schade.
Als Dekoration vielleicht noch ein paar geröstete Sesamsamen? Wie Sie möchten.
Viel Spaß mit diesem Gericht
Herr Grün
Catrin Cremant meint
Hallo Herr Grün,
schönes Rezept. Ich liebe Spinat, aber welches Sesamöl wird denn hier verarbeitet? Hell oder geröstet?
Ich schaue immer wieder gern bei Ihnen und dem Professor vorbei. Danke für den Blog.
LG Catrin
Herr Grün meint
Liebe Catrin! Nur helles Sesamöl ist zum Braten geeignet. Öl aus geröstetem Sesamöl ist zum Würzen.Viele Grüße – Herr Grün
Fabiola meint
Hallo Herr Grün,
Heute gab es die Bulgurbällchen zum Mittagessen und ich bin begeistert.
Danke für das einfache, schnelle, Veganer Bällchen – Rezept.
Eine Freundin hat mich auf Ihren Blog aufmerksam gemacht.
Nun habe ich mich durch die Veganer Rezepte gelesen und das Nächste steht schon auf dem August – Speiseplan.
Herzliche Grüße,
Fabiola