Heute besuchte ich den Professor spontan.Schon an der Eingangstür hörte ich ihn singen und fluchen. Typisch.
Er stand in der Küche, hatte eine Schürze an, die voller Teig- und Mehlflecke war und rührte in einer Schüssel.
Darin eine sehr flüssige schwarze Masse.
»Was machen Sie?« Ich war neugierig.
»Ach, ich backe. Espresso-Kekse. Obwohl ich mir alles ausgerechnet habe, funktioniert es nicht richtig.« Er zeigte auf ein Blatt mit Notizen, das auf dem Tisch lag.
Ich nahm es zum Lesen. Darauf Formeln über Formeln und ein paar Mal das Wort Espresso-Kekse. Für mich ergab das alles keinen Sinn.
»Gut. Ich gehe dann mal wieder. Viel Spaß.« Ich winkte ihm kurz zu und ging wieder zum Kochlabor.
Espresso-Kekse waren keine schlechte Idee. Ich schaute nach, ob ich alle Zutaten da hatte.
Capreses Kekse wurden ein Desaster. Wir schwiegen später darüber.
Meinen Espresso-Keksen gab er den Namen Manzorettis. Den Namen hatte ich noch nie gehört. Fragen wollte ich aber auch nicht. Irgendwann würde er mir es schon erklären. Das wusste ich. Er liebt sie und deshalb gibt es sie auch oft zum Nachmittagskaffee.
Zutaten für circa 8 – 10 Kekse
Anmerkung: Den ausgewalkten Teig habe ich mit dem Deckel eines Salzstreuers ausgestochen (Durchmesser 3,5 cm). Manchmal muss man halt improvisieren. Sie können auch ein kleines Glas nehmen oder natürlich eine passende Ausstechform, wenn Sie eine besitzen.
Zutaten Teig
100 g Dinkelmehl 630
30 g Rohrohrzucker (bitte nicht Rohrzucker)
60 g Butter
1/2 EL Kakao
Zutaten Füllung
60 g Butter
20 g Puderzucker
1 1/2 TL lösliches Espresso-Pulver
Anmerkung: Ich mag die Füllung nicht so süß und herber, deshalb habe ich wenig Zucker genommen. Sie können Füllung ganz nach Ihren Bedürfnissen mischen. Einfach während des Knetens abschmecken und eventuell noch etwas Puderzucker oder Espressopulver dazugeben.
Und zusätzlich
circa 40 g Zartbitter-Blockschokolade
12 Mokkabohnen
Zubereitung Kekse
Mehl, weiche Butter, Zucker und Kakao in eine Schüssel geben. Den Schüsselinhalt mit der Hand gut vermischen, bis ein glänzender Teigkloß entsteht. Diesen für eine Stunde ruhen lassen.
Ich habe ihn dann auf festgklebtem Backpapier mit dem Nudelholz circa 4 bis 5 mm ausgewalkt. Mit dem Backpapier finde ich es praktisch. Die ausgestochenen Kekse können so besser mit dem Messer gelöst und auf ein mit Backpapier belegtes Blech gelegt werden. Das Nudelholz etwas bemehlen oder mit Wasser einreiben. Das ist ja ein Mürbeteig ohne Ei. Der klebt schon mal gerne. Aber nicht die Geduld verlieren. Ich habe es auch geschafft:))
Den ausgewalkten Teig habe ich mit dem Deckel eines Salzstreuers ausgestochen (Durchmesser 3,5 cm). Manchmal muss man halt improvisieren. Sie können auch ein kleines Glas nehmen oder natürlich eine passende Ausstechform, wenn Sie eine besitzen.
Legen Sie also die kleinen Teigrundlinge auf ein Backblech mit Backpapier. Bei 180° (Umluft) auf der mittleren Schiene ca. 18 Minuten backen (jeder Herd ist anders – gehen Sie nach Ihrer Erfahrung) und danach unbedingt abkühlen lassen. Die Kekse sind direkt nach dem Backen empfindlich. Das legt sich aber nach dem Abkühlen.
Zubereitung Füllung
Alle Zutaten gut miteinander verkneten. Wenn die Füllung Ihnen etwas zu weich vorkommt, stellen Sie sie noch für eine Weile in den Kühlschrank. Dann klappt es später beim Füllen mit dem Portionieren besser.
Einen Keks damit bestreichen und einen Deckel darauf.
Finish
Einen Klecks Blockschokolade auf den Deckel und darauf eine Mokkabohne setzen.
Ja – das war es schon. Bitte bewahren Sie die Manzorettis im Kühlschrank auf.
Es muss nicht immer Kuchen sein. Genießen Sie die Manzorettis zu Espresso oder Kaffee.
Noch eine Anmerkung: In den kälteren Monaten habe ich die Manzorettis auch schon mal verschickt – vom Norden ganz in den Süden. Das hat geklappt:-)
Ich denke, wenn es wärmer wird, geht es nicht. Dann verläuft die Füllung.
Gutes Gelingen und viele Grüße
Herr Grün
Herr Grün meint
Liebe Samira! Das freut mich:-) Das mit den blättrigen Mandeln hört sich gut an. Eine schöne Idee. Viele Grüße von Herrn Grün
Silvi meint
Die Rezepte sind einfach klasse!
Habe neulich die Espresso- Manzinis mit Lemon-Curd statt Espressocreme gefüllt. Das ist auch seehr lecker! Da bräuchte ich jetzt nur noch einen passenden Namen-vielleicht haben Sie eine Idee? ?
Herr Grün meint
Liebe Silvi! Wäre doch super, wenn sie auch weiterhin Manzonis heißen:) Also könnte man sie Lemon curd Manzonis nennen:) Viele Grüße – Herr Grün