Ich wollte immer schon einmal Frühlingsrollen zubereiten. Aber auf keinen Fall in riesigen Mengen Öl frittieren. Ich denke immer: Wie entsorgen die Leute das? Also habe ich im Kochlabor eine Variante entwickelt, die im Backofen zubereitet wird. Und das ist ganz einfach. Einfacher, als ich dachte. Ich mag sie sehr. Yippie:-)
Das ist mir wichtig: Das ist ein Gericht, in dem ihr den Ofen braucht. Und der wird ganz schön heiß. Bei mir waren das 230 Grad. Bitte fragt also eure Eltern oder einen anderen Erwachsenen. Das ist sehr wichtig.
Zutaten für circa zwei Personen
Für die Frühlingsrollen (je nach Größe werden es 6 bis 12 Frühlingsrollen)
150 g Dinkelmehl 630 (Mehl 405 geht aber auch)
20 ml Olivenöl
80 ml warmes Wasser
1 Prise Salz
Und: Öl zum Bepinseln der Frühlingsrollen
Für das Gemüse
Anmerkung zum Gemüse und zum Ingwer: Das ist jetzt die Gemüsemenge, wie ich sie verwendet habe. Manchmal mag es für zwei zu wenig oder zu viel sein – je nach Appetit:-) Nach dem ersten Kochen dieses Gerichtes könnt ihr das sicher besser einschätzen. Das gilt auch für den Ingwer. Denn Ingwer hat je nach Einkauf eine sehr unterschiedliche Schärfe bzw. Intensität. Also: Experimentiert ruhig ein wenig.
200 g Weißkohl
100 g Lauch
200 g Karotten (geschält gewogen)
50 g Ingwer (geschält gewogen)
ca. 6 EL Öl eurer Wahl (ich habe Olivenöl verwendet – es geht aber auch Sonnenblumenöl oder Erdnussöl. Bitte aber kein zu geschmacksintensives Öl wie bspw. Rapsöl)
1 geh. TL Curry
Für den Reis
ca. 140 g Basmatireis
Eventuell noch etwas Currypulver zm Drüberstreuen und / oder Sojasauce
Zubereitung
Der Teig für die Frühlingsrollen
Gebt alle Zutaten für die Frühlingsrollen in eine Rührschüssel. Dann vermischt ihr alles und formt die Masse zu einem Kloß. Ist der Kloß zu feucht, gebt ihr noch etwas Mehl dazu. Ist er zu trocken, gebt ihr noch etwas Wasser dazu -> Tipp: Oft reicht es, wenn man sich die Hände etwas befeuchtet.
Knetet diesen Kloß nun ca. 2 Minuten. Dann legt ihr ihn in die Schüssel und obenauf einen Deckel. Er kann noch etwas ruhen.
Zur Füllung und dem Pfannengemüse
Der Trick hier: Füllung und Pfannengemüse sind das Gleiche. Also ein Arbeitsvorgang:-)
Die Karotten und den Ingwer habt ihr schon geschält? Super.
Oft schreibe ich nicht, dass man das Gemüse auch immer waschen muss. Ich denke, das weiß jeder. Aber jetzt habe ich es geschrieben:-)
Okay – jetzt könnte ich für jedes Gemüse schreiben: Macht das so und so. Aber es ist eigentlich einfach und ihr müsst nicht so genau sein. Schnibbelt einfach alles in kleine Streifchen – wie ihr es auch auf dem Foto seht. Wenn die Möhrenstreifen dann 4 Zentimeter lang sind und die Lauchstreifen 2 Zentimeter ist egal.
Ach – und den Ingwer bitte in kleine Würfelchen schneiden.
Okay. Jetzt habt ihr also alles geschnibbelt. Dann gebt jetzt die 6 EL Öl in eine erhitzte Pfanne. Ihr könnt sogar sofort auch das Gemüse dazugeben. Gleich bruzzelt es. Das hört ihr. Kochen ist nämlich nicht nur Schmecken sondern auch Sehen und Hören. Manchmal trage ich im Kochlabor einen Kopfhörer und höre Musik – den nehme ich aber ab, wenn ich etwas (wie das Gebruzzel in der Pfanne) hören muss.
Das Gemüse anzudünsten (so nennt man das) dauert ca. 10 Minuten. Es soll weich aber noch knackig sind. Das ist kein Widerspruch. Man nennt es auch bissfest.
Dann gebt ihr noch Salz hinzu und das Curry. Rührt alles um. Und dann stellt ihr die Pfanne mit dem Deckel obenauf zur Seite.
Zum Reis
Denn Reis könnt ihr jetzt schon kochen. Wie das geht, steht bei eurem Reis auf der Packung. Es gibt also keine generelle Regel. Es ist vom Reistyp abhängig. Den Reis nach dem Kochen warmhalten. Also einfach den Deckel auf den Topf und die Herdplatte sollte natürlich ausgeschaltet sein.
Während der Reis kocht
Heizt den Ofen auf 230 Grad (Umluft) vor. Geht nach der Erfahrung mit eurem Ofen. Jeder Ofen ist nämlich anders.
Bemehlt eine Arbeitsfläche etwas. Nicht zuviel Mehl verwenden.
Dann legt ihr den Teigkloß auf diese bemehlte Fläche und drückt ihn mit den Fingern flach und nach außen. Dann walkt ihr den Teig mit dem Nudelholz dünn nach außen.
»Herr Grün, was heisst dünn?« Dünn heisst: so ca. 2 Millimeter. Ich merke das immer daran, dass sich der Teig kaum noch dünner auswalken lässt. Aber durchsichtig sollte er nicht sein:-)
Anmerkung: Dieser Vorgang sollte ihr relativ schnell durchführen, damit der Teig nicht festklebt. Eventuell alles noch ein wenig bemehlen.
Schneidet nun mit dem Messer Quadrate in den Teig. Zieht den äußeren Teig ab. Dann teilt ihr die Quadrate wieder in Dreiecke. Die legt ihr vorsichtig auf Backpapier. Das mache ich, damit die Dreiecke nicht festkleben.
Wenn sich die Ecken der Teigstücke etwas verziehen oder das Teigstück im Gesamten, ist nicht schlimm. Die Frühlingsrollen müssen nicht perfekt sein.
Dann gebt ihr etwas vom Pfannengemüse (ca. 1 Esslöffel) auf den unteren Teil des Teigdreiecks und klappt die Seitenteile links und rechts in die Mitte (ihr seht das alles auf dem Foto). Dann rollt ihr das Teigstück zusammen. Die Spitze des Dreiecks wird mit einem Tick Wasser auf der Rolle festgeklebt. Also: Finger kurz in Wasser tauchen und tippen:-)
Dann legt ihr die Rollen auf einen Gitterrost mit Backpapier. Das erste Backpapier benötigt ihr ja noch für weitere Rollen.
Bevor die Teigrollen nun in den Ofen kommen, pinselt sie noch mit Öl ein.
Also – nun kommen die Teigrollen in den Ofen. Mittlere Schiene bitte. Wenn ihr vier Schienen habt, dann nehmt bitte die Zweite von unten.
Dort bleiben die Frühlingsrollen ca. 30 bis 40 Minuten eventuell auch länger. Geht am besten nach der Farbe. Die Frühlingsrollen sollten goldbraun sein wie auf dem Foto.
Wichtig: Ca. 5 Minuten bevor ihr die Frühlingsrollen aus dem Ofen nehmt, sollten sie noch einmal mit Öl eingepinselt werden.
Und nun geht alles ganz schnell
Das Pfannengemüse noch einmal erhitzen und auf die Teller verteilen. Den Reis dazugeben.
Die Frühlingsrollen dazulegen.
Vielleicht wollt ihr auf den Reis noch etwas Currypulver geben und vielleicht auch etwas Sojasauce.
Das war es schon.
Viele Grüße aus dem Kochlabor
Von Luigi und Herrn Grün
Claude Kitchen meint
Lieber Herr Grün,
Wir kennen Sie zwar erst seit einigen Wochen, trotzdem haben schon einige ihrer Rezepte Einzug in unser Kochlabor – derzeit auch Betriebsrestaurant, Schulkantine und Unimensa – gehalten.
Heute waren die Frühlingsrollen an der Reihe, da ein Kopf Weißkraut zu einem leckeren Mittagessen verwandelt werden musste. Hat prima geklappt! Der Teig, das einzige was genau nach Rezept zubereitet wurde, war einfach zu verarbeiten. Während des Essens haben wir dann die Soße zum Dippen variiert: Sojasoße, selbstgemachte Chilisoße, das Ganze etwas süßer (Honig), dann doch wieder etwas mehr Säure (Balsamico) ….jetzt ist alles aufgegessen.
Gibt es auf jeden Fall wieder einmal.
Und weil hier noch kein Kommentar dazu stand, habe ich den ersten Kommentar meines Lebens verfaßt.
Viele Grüße ins Kochlabor,
Claude Kitchen