Als Kind habe ich Kürbis nie wahrgenommen. Genaugenommen: Es gab nie Kürbis. Nicht in Kuchenform, nicht als Beilage, Salat, Püree oder was auch sonst immer.
Lange hatte ich das auch gar nicht bedauert. Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich allerdings mit Kürbis und finde, dass man Erstaunliches damit zubereiten kann. Wie bspw. Kuchen oder auch Ofengemüse auf einem Pizzabrot – wie in meinem letzten Kürbisrezept.
Während andere Zutaten meist schon etwas festgelegt sind (obwohl der Kreativität ja keine Grenzen gesetzt sind) ist der Kürbis geradezu undefiniert. Das könnte natürlich auch ein vergiftetes Kompliment sein – wie man es auch lange Zeit vom Tofu kannte »Man kann alles mit ihm machen, weil er nach nichts schmeckt« – aber so ist es nicht. Ein guter Hokkaidokürbis hat eine leichte und sehr eigene Nussnote und eine schöne Farbe sowieso. Das macht ihn geradezu perfekt für Kuchen, Torten und Crèmes und viele andere Speisen.
Zutaten für eine Springform mit einem Durchmesser von 20 cm
Anmerkungen:
1. Wenn Sie eine andere Form verwenden, orientieren Sie sich doch an meiner Umrechnungstabelle für Backformen. Sie finden sie hier.
2. Ich hatte diese Tarte auch mit einer Tarteform gebacken – die war schön flach. Deshalb heisst es auch Kürbistarte, obwohl diese Variante eher eine Kuchen ähnelt. Aber Tarte klingt besser – n’est pas?:-) Sollten Sie eine Tarteform verwenden, berücksichtigen Sie das auch bitte bei den Mengen.
3. Ich verwende bewusst keine weiteren Gewürze wie Zimt, Nelke etc., um den zurückhaltenden Geschmack des Kürbisses zur Geltung zu bringen. Die Spekulatiuskekse sorgen schon für die nötige Würzung:-)
Für den Mürbeteig
130 g Dinkelmehl 630
40 g Rohrohrzucker (bitte nicht Rohrzucker)
70 g Butter
1 EL Sahne (30 % Fett)
Belag
200 g Hokkaido-Kürbis
300 g Quark
2 Eier
110 g Rohrohrzucker
2 EL Vanillezucker
140 ml Sahne
ca. 50 g Spekulatiuskekse
Das Kürbispüree
Den Kürbis mit Schale in grobe Stücke schneiden (Größe in etwas wie Bratkartoffeln) und in kochendem Wasser weichkochen. Das hat bei mir so 10 Minuten gedauert. Dann Wasser abseihen, etwas abkühlen lassen und die Stücke mit einem Pürierstab pürieren.
Für den Mürbeteig
Heizen Sie den Ofen auf 180 Grad (Umluft) vor. Gehen Sie nach Ihrer Erfahrung. Jeder Herd ist ja anders.
Alle Zutaten miteinander vermengen, verkneten und zu einem Kloß formen.
Anmerkung: Ich klemme unten in die Springform immer Backpapier rein und schneide vom Backpapier Streifen aus, die ich mit Butter an die Seiten klebe. Das kann man am Bild ganz gut erkennen.
Den Teig in die Form eindrücken. Circa 2 cm Rand nach oben. Mit der Gabel über den ganzen Teigboden verteilt ein paar Löcher stechen.
Auf mittlerer Stufe (Gitterrost) ca. 15 bis 17 Minuten backen, bis er Oberflächenspannung hat und beim Anklopfen leicht keksig ist.
Zur Seite stellen und etwas abkühlen lassen.
Für den Belag
Alle Zutaten – bis auf 1 EL Vanillezucker und das Kürbispüree in eine Rührschüssel geben und gut vermischen. Bei mir wurde das eine Masse von ca. 600 g.
Die Spekulatiuskekse zerbröseln
Die Hälfte der Käsemasse (ohne das Kürbispüree !) auf den Mürbeteigboden geben und für ca. 5 bi 7 Minuten 180 Grad (Umluft – mittlere Schiene) in den Ofen schieben.
Die zweite Hälfte der Käsemasse mit 1 EL Vanillezucker und dem Kürbispüree gut vermischen.
Nach ca. 5 bis 7 Minuten den Mürbeteig mit der Käsemasse aus dem Ofen nehmen. Die Spekulatiusbrösel auf der Käsemasse verteilen und die Käsemasse mit dem Kürbispüree mit einem Löffel auf der Käsemasse mit dem Spekulatiusbröseln geben.(! Bitte nicht einfach darüber gießen, weil sich dann die Masse mit der unteren Käsemasse zu stark vermischt).
Finish
Die Tarte noch einmal für ca. 50 bis 60 Minuten (180 Grad – Umluft – mittlerer Schiene) in den Ofen geben.
Später gut auskühlen und aus der Form nehmen.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Kürbis-Herbst-Wochenende:-)
Herr Grün
Barbara Begemann meint
Tolle Rezepte ich freue mich auf den Newsletter