Dieses Rezept war eine spontane Idee. Ich hatte im Kochlabor noch ganz viele Strauchbohnen – und Kartoffeln waren auch noch da. Außerdem hatte ich schon vor eine Weile eine Packung Fertigfalafel aus dem Bio-Markt in der Vorratskammer stehen. Letztere waren aber nicht so mein Fall, deshalb habe ich nun auch eigene Falafel entwickelt, die außen kross und innen weich sind und nicht auseinanderfallen. Ein Gewinn.
Der Professor ist auch sehr zufrieden und ein großer Falafelfan geworden. Wir testen nun ständig neue Versionen. Ich denke, Sie werden sicherlich auch Ihre eigene Falafel-Gewürzvariante herausfinden. Viel Freude mit dem Gericht.
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Tomatensuppe und Pizza
Um 11 Uhr vormittags klingelte im Kochlabor das Telefon.
»Signore Grün, Sie müssen mir helfen. Luigi …«
Er klang sehr aufgeregt. Mit Recht. Luigi hatte im Supermarkt eine Tütensuppe mit der Aufschrift: »Sonnengereifte Tomaten – original italienisch« gesehen und geöffnet. Da er aber keine Tomaten darin entdecken konnte, öffnete er eine Tüte nach der anderen und leerte den Inhalt auf dem Boden. Professor Caprese konnte ihn nicht davon abbringen und das Personal war in heller Aufregung.
»Ich stelle auf Lautsprecher, Signore Grün. Sagen Sie bitte etwas zu ihm.«
»Luigi?!«
Der kleine Roboter hatte meine Stimme gehört und hielt für einen Moment inne.
»In den Tüten ist nur Pulver. Ich koche jetzt eine Tomatensuppe. Möchtest du zuschauen? Dann komm doch ins Kochlabor. Ich freue mich.«
Das wirkte. Luigi ließ alles fallen und ging los.
Nur 20 Minuten später stand er im Kochlabor. Er war über und über bestäubt mit dem Suppenpulver. Ich reinigte ihn und fing an zu kochen.
Ich konnte bemerken, wie sein ärgerliches Summen zu einem ruhigen und zufriedenen Brummen wechselte.
Mögen Sie Tütensuppen? Oder lieber eine mit Leidenschaft zubereitete Tomatensuppe … mit echten Tomaten und …
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Orangen-Estragon-Biscotti
Ich hatte gerade das Licht im Kochlabor ausgemacht, da klingelte es an der Tür. Sehr ungewöhnlich um diese Zeit. Es war Frau Orange. Sie wirkte aufgelöst. Ich bat sie auf einen Tee herein.
Sie erzählte mir von ihrem Mann – Herrn Estragon. Sie machte sich Sorgen. Sie selbst war das ganze Jahr über gut beschäftigt. Ihr Mann jedoch, weniger bekannt und populär, stieß auf ein weitaus geringeres Interesse. Sie wollte ihm so gerne helfen.
Ich schmunzelte. Eine ungewöhnliche Beziehung. Ich beruhigte sie und versprach ihr, dass ich eine Lösung finden würde. Kaum war die Tür hinter ihr geschlossen, hatte ich auch schon eine Idee und eilte voller Freude ins Kochlabor.
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