Als Kind war mir alles aus Vollkornteig suspekt. Es schaute braun aus und irgendwie merkwürdig. Ich bevorzugte weiße Spaghetti mit roter Tomatensauce, Klöße mit Sahnesoße und meine geliebten Marzipanschnitten. Vollkornprodukte hatten immer diese Sägespan-Optik. Ein Frühwarnsystem entwickelte sich in mir. Vorsicht Vollkorn! Datschi. Matschi. Presspappe. Erwachsene versuchten meine Bedenken mit dem Satz »Das ist aber sehr gesund« zu zerstreuen. Gesund, ein Reizwort, bei dem in mir alle Birnen rot aufleuchteten. Das konnte nur eine Falle sein.
Heute bin ich ja selber erwachsen, auch wenn man das manchmal nicht merkt, und weiß, dass Vollkornmehl nicht nur wirklich gesünder ist als Weißmehl, sondern auch mehr kann. Ich habe also im Kochlabor, assistiert von dem Jungen von einst, einen Vollkornteig entwickelt, der sehr kross, sehr pizzig und italienisch ist. Meint auch Professor Caprese. »Signor Grün, das sind gute Pizzen. In Neapel nicht durchzusetzen. Aber fantastico.« Das empfinde ich als großes Lob.
Haben Sie Lust auf drei Mini-Pizzen? Zwei davon vegan. Alle natürlich vegetarisch. Mal mit Schärfe und tomatig – mal erdig, erbsig, umbrisch. Dann treten Sie näher. Ich freue mich. Jipiehhh!
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