An die Waffeln also!:-)
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An die Waffeln also!:-)
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Gestern Abend saßen Professor Caprese und ich im Kochlabor zusammen und unterhielten uns über das fast vergangene Jahr und planten auch schon etwas die kommende Zeit.
»Ninni mag übrigens gerne Ihren kleinen Streuselkuchen und den neapolitanischen Nusskuchen. Überhaupt liebt sie alles mit Nüssen. Nur gewöhnlichen Zucker verträgt sie nicht so«, meinte Caprese plötzlich.
Ich war erstaunt. »Wer ist Ninni?«
Der Professor lächelte. »Oh, hatte ich sie nicht erwähnt?« Er zog einen Briefumschlag aus der Tasche und entnahm ihm einen handgeschriebenen Brief. Er war von Ninni – seiner Großnichte. Sie war 18 Jahre alt und wollte in Rom Linguistik und Robotertechnik studieren. Im Januar wollte sie für drei Monate nach Hamburg kommen, um hier zu studieren und dem Professor zu assistieren.
Caprese las den Brief vor, und mir war sie sofort sehr sympathisch. »Sie wird Luigi vieles beibringen. Vor allem Sprache, aber auch das Kochen. Sie ist sehr klug, lustig und kocht sehr gerne. Sie werden sich gut verstehen.« Der Professor zwinkerte mir zu.
Ich war überrascht, aber auch aufgeregt. Ninni würde das Kochlabor sicherlich bereichern. Ich überlegte, wie ich sie am besten begrüßen könnte. Und hatte auch schon eine Idee.
In den nächsten Tagen entwickelte ich kleine Zimt-Nuss-Schnecken aus einem Quark-Öl-Teig mit Dinkelmehl mit gerösteten Nüssen, Zimt und Kokosblütenzucker und nannte sie: Ninnis.
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Letzten Samstag wollten der Professor, Luigi und ich ganz früh mit dem Zug nach Berlin reisen und eine Ausstellung besuchen, die »Unbekannte Früchte« hieß. Ein Künstler hatte mit einer speziellen Mischtechnik Gemüse aus aller Welt gemalt, das die meisten Menschen gar nicht kannten. Ich war sehr aufgeregt.
»Signor Grün, könnten sie uns Brötchen backen für die Reise?« Der Professor schaute mich mit diesen Hundeaugen an. Ich überlegte. Das bedeutete für mich, dass ich ganz früh aufstehen müsste. Um 5 Uhr. Der Teig musste gefaltet werden und immer eine Weile gehen. Das war mir zu viel. Ich wäre wahrscheinlich während der Ausstellung im Stehen eingeschafen.
Deshalb tüftelte ich während der darauffolgenden Tage eine neue Technik aus. Ich wollte Mohnbrötchen backen. Die Gehzeit setzte ich ehrgeizig auf 30 Minuten fest. Der Teig sollte ohne weitere Gehzeiten auskommen und auch ohne zusätzliches Falten. Das Ergebnis war toll. Die Brötchen waren außen schön kross und innen fluffig. Der Professor war begeistert.
Heute möchte ich Ihnen also die Dinkel-Mohn-Brötchen vorstellen.
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