Ein kleiner Zettel lag in meinem Briefkasten: »Lieber Signore Grün, ich bin verreist. Ich melde mich. Ihr Professor Caprese.«
Drei Wochen waren die Rollläden heruntergezogen. Ich vermisste seine markigen und meistens lustigen Sprüche. Seine Anekdoten. Die gemeinsamen Mittagessen – einmal die Woche.
In der vierten Woche sah ich ihn mittags plötzlich im Garten stehen. Er stand nur da, schaute sich das überwucherte Beet an. Luigi, sein Roboter, stand neben ihm.
Ich machte mich gleich ans Werk. Backte einen kleinen Kuchen mit Nüssen, Orangen, Schokolade und einem fast unmerklichen Schuss Mandellikör. Dann rief ich ihn an.
»Ich komme sofort.« Er freute sich.
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Der Start der Herr Grün Gewürzreisen
Es war 7.30 Uhr in der Früh. Ich hatte mir gerade einen Espresso gekocht, da klingelte es an der Tür. Draußen stand Professor Caprese mit einem Koffer. »Guten Morgen Signor Grün, wann kann es losgehen? Wo reisen wir zuerst hin?« Er strahlte mich an. Da fiel mir ein, dass wir heute mit den Gewürzreisen anfangen wollten. Ich bat ihn herein.
Im Koffer hatte er etliche Atlanten, Karten und sehr außergewöhnliche Buchexemplare, die sich mit Gewürzen aus aller Welt beschäftigten.
Wir tranken einen Espresso, aßen etwas von meinem italienischen Nusskuchen und besprachen unsere Reise – die ja eigentlich im Kochlabor stattfinden würde.
Je mehr wir uns unterhielten, desto mehr Ideen hatten wir – sprühten wir.
Wir würden uns freuen, wenn Sie mitreisen. Nach Italien, in den Orient, nach Mexiko und… ach, es gibt so viele Möglichkeiten. Jedes Mal präsentieren wir ein Gewürz oder eine Gewürzmischung und ein Rezept dazu. Insgesamt sind zuerst sechs Stationen geplant. Haben Sie Lust?
Es gibt einiges zu gewinnen auf unseren Reisen. Zum Auftakt bspw. einen Mörser von Le Creuset, der uns von unserem Sponsor Bleywaren zur Verfügung gestellt wurde. Eine wunderschöne Gewürzmühle der neuen Serie »Lighthouse« von Livø und das Buch »Gewürze« von Bettina Matthaei, das uns freundlicherweise Gräfe Unzer zur Verfügung gestellt hat, und das zum Thema Gewürze eines meiner Lieblingsbücher ist.
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Spargelschalensuppe mit frischer Kresse
Biologisch gesehen ist Spargel ein Stengelspross der Spargelpflanze. Die Spargelpflanze selbst ist eine mehrjährige Staude. Die Spargelbauern gehen also nicht jedes Jahr über ihre Äcker und pflanzen Samen oder Setzlinge oder sowas.
Damit der Spargel gut geschützt ist, hat er eine robuste und etwas holzige Schale. Das haben Sie sicherlich auch schon festgestellt, wenn Sie die Schalen zu dünn abgetragen haben.
Professor Caprese und ich sind immer wieder erstaunt, wie die Schalen der verschiedenen Pflanzen schmecken. Der Geschmack ist so ähnlich wie bei der eigentlichen Zutat – aber die Spitzen sind noch etwas anders. Wie eine abgewandelte Melodie klingt es ähnlich, aber dennoch etwas anders.
Aus Spargelschalen kann man prima Suppen zubereiten – und: man kann den Spargel später für das Hauptgericht verwenden.
Den geschälten Spargel können Sie wie gewohnt in ein feuchtes Tuch einwickeln und im Kühlschrank aufbewahren.
Ich mag diese Suppe sehr, weil man sie so schnell und einfach zubereiten kann und sie außerdem eine schöne Melodie hat:)
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