Als ich heute Morgen aus dem Fenster schaute, sah ich Professor Caprese in seinem Garten sitzen. Er saß einfach nur da. Vor ihm ein gedeckter Frühstückstisch. Und es regnete. Ich lief nach unten und betrachtete das Malheur. Die Brötchen aufgeweicht. Das Wasser stand in den Kaffeetassen. Er schaute missmutig. Das Wasser tropfte von seinen Haaren auf seine Beine.
Ich musste ihn gar nicht fragen. Wusste, was passiert war. Gestern war es heiß – und er schwärmte am Vortag von einem Frühstück in einem kühlen, sonnigen Garten. Es regnete aber. Gestern 40 Grad – heute 19 Grad.
Er war ein Kindskopf. Was stattfinden sollte, sollte auch gefälligst stattfinden. Die riesengroße Freude plumpste fast hörbar ins nasse Gras. Ich konnte es gut verstehen, denn schließlich bin ich selber so.
Ich erzählte ihm von warmen Croissants mit Marzipan. Von frisch gekochtem Espresso im Kochlabor. Von einem Sommer mit so vielen Gelegenheiten, dass man sich später kaum noch erinnern könnte.
Er stand auf und schlurfte hinter mir her. Kindsköpfe vergessen auch schnell. Und der ganze Sommer lag noch vor uns.
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