Risotto mit gebratenen Pilzen und getrockneten Tomaten und etwas Sauvignon Blanc
Um 11 Uhr sah ich den Professor auf seinem Hausdach sitzen. Er reparierte die alte Antenne, die eigentlich gar nicht angeschlossen war.
»Es ist nur für die Vögel, sie müssen doch irgendwo sitzen«, meinte er einmal.
Und tatsächlich sah ich auf den rostigen kleinen Stangen, gerade im Spätsommer und zum Herbstanfang, einige Vögel sitzen. Krähen, Elster, Tauben und auch mal ein paar kleinere Vögel wie Blaumeisen und Sperlinge.
Ich mag am liebsten Rotkehlchen. Sie sind so winzig, und neugierig sind sie auch. Ich glaube, sie beobachten Menschen. Manchmal, wenn ich das Haus verlasse, sitzt eines auf meinem Rad, das am Zaun des Hauses angeschlossen ist und schaut mich mit leicht gedrehtem Kopf an.
Gegenüber auf dem Hausdach schepperte es. Caprese war der Hammer aus der Hand gefallen und mit Geratter über die Ziegeln in die Regenrinne geschlittert. Er fluchte auf Italienisch.
»Kommen Sie heute zum Essen? Es gibt Risotto«, rief ich ihm, vom Malheur ablenkend, zu.
Er nickte und winkte zur Unterstreichung.
Ich schloss das Fenster.
Im Kochlabor duftete es nach verdampftem Wein, nach Fäden von Blattpetersilie, geschmorten Pilzen und gerösteten getrockneten Tomaten.
Zutaten für 2 Portionen
Für das Risotto
1 mittelgroße Zwiebel (80 g)
180 g weißer Risottoreis
4 EL Olivenöl
600 ml Gemüsebrühe
200 ml Sauvignon Blanc (oder einen Weißwein Ihrer Wahl mit wenig Säure)
ca. 8 g Blattpetersilie (das ca. 2 Handvoll)
ca. 20 g geriebener Hartkäse – in der veganen Variante etwas geriebenen veganen Käse (mit mikrobiellem Lab hergestellt)
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Für die Pilze und die getrockneten Tomaten
250 g braune Champignons
60 g Butter oder ca. 5 bis 6 EL Olivenöl
25 g getrocknete Tomaten – nicht in Öl eingelegt (bitte die Roten – manche sind schon sehr dunkel – siehe Foto)
Noch eine Anmerkung zu den getrockneten Tomaten: Verwenden Sie bitte keine zu harten getrocknete Tomaten. Den Effekt hat man leicht, wenn die Tomaten zu lange bei den Vorräten liegen.
Ich verwende die von Rapunzel.
Zubereitung
Das Risotto
Die Zwiebel in Würfel schneiden.
Die Blattpetersilie grob hacken.
Das Wasser für die Gemüsebrühe mit dem Wasserkocher erhitzen.
Das Öl in der Pfanne erhitzen und die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten.
Den Risottoreis ebenfalls in die Pfanne geben und ca. 1 Minuten anrösten. Braun soll er allerdings nicht werden. Deshalb auch nur ganz kurz.
Den Reis mit 500 ml Gemüsebrühe und 100 ml Sauvignon Blanc ablöschen.
Dann ca. 15 bis 18 Minuten mit dem Deckel obenauf leicht köcheln lassen. Zwischendurch immer mal wieder umrühren.
Während das Risotto köchelt zu den Pilzen und den getrockneten Tomaten
Die Pilze in Scheiben schneiden.
Die getrockneten Tomaten in grobe Stücke schneiden.
Die Butter in einer mittelgroßen Pfanne zerlassen. Die Pilzscheiben darin anbraten. Zwischendurch etwas salzen und pfeffern. Bei leichter Bräune die getrockneten Tomatenstücke dazugeben.
Die Tomatenstücke sollten eine Röstung erhalten, die sie etwas dunkler (aber nicht zu dunkel oder gar schwarz) werden lässt.
Zurück zum Risotto
Ich habe in den letzten 3 Minuten die gehackte Blattpetersilie und 100 ml Sauvignon Blanc dazugegeben und auch den Pfannendeckel weggelassen, so können Sie die Konsistenz des Risottos besser bestimmen, da ja mehr Wasser verdampft. Ich mag das Risotto gerne etwas fester. Wie Sie möchten.
Falls Ihnen das Risotto etwas zu fest vorkommt, geben Sie entweder noch Wein oder Gemüsebrühe hinzu.
Zum Schluss noch den geriebenen Hartkäse dazugeben und alles gut vermischen.
Sonnige Grüße aus dem Kochlabor
Herr Grün
Monika Girmann meint
Ich liebe die Rezepte von Herrn Grün – kann sie nur leider nicht ausdrucken- bin wohl zu blöd!
Herr Grün meint
Man kann sie auch nicht ausdrucken – weil ich die Rezepte auch manchmal verbessere / ändere:-)