Der Professor saß wie ein Häufchen Elend vor mir und schwieg. Der gestrige Orkan hatte seine Dachantenne weggeweht. Ich wusste eigentlich nie, wozu sie gut war.
»Das tut mir leid – das mit der Antenne. Warum hatten Sie die eigentlich?«
Er zögerte.
»Für meine Pastagruppe.«
»Für Ihre Pastagruppe? Sie haben eine Pastagruppe? Das wusste ich gar nicht.«
Wie sich herausstellte, gab es diese Gruppe bereits 2 Jahre – weltweit. Sie unterhielten sich über Funk. Das fanden sie abenteuerlicher und es war auch sicherer – also falls das Netz einmal ausfallen sollte – so jedenfalls Caprese.
»In Canberra, Madrid, Köln, Wuppertal, Seattle, New Orleans, Paris, Marseille, Orvieto, Neapel, München, Hamburg, Tokio – ich kann die Orte gar nicht alle aufzählen. Es gibt Mitglieder auf der ganzen Welt.«
Ich fragte ihn erst gar nicht, welche Rezepte da ausgetauscht werden. Manchmal fehlten im Kochlabor Zettel und der Professor machte sich auch ständig Notizen.
»Das kriegen wir wieder hin. Heute gibt es Pasta. Wenn die Antenne wieder steht, dürfen Sie das Rezept verwenden.« Ich lachte.
Ich glaube, das Angebot hat ihn aufgemuntert.
Zutaten für zwei Portionen
Für die Kurkuma Fettuccine
100 g Dinkelmehl 630
100 g Hartweizengrieß
100 ml Wasser
2 geh. TL gemahlenes Kurkuma
2 TL Olivenöl
Für die Sauce
300 g Brokkoli
2 mittelgroße Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
20 Cashewnüsse
6 getrocknete Datteln
ca. 6 bis 8 EL Olivenöl (oder Öl Ihrer Wahl)
300 ml Kokosmilch
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
eventuell ein Stück frische rote Peperoni (je nach Schärfebdürfnis)
Zubereitung
Kurkuma-Fettuccine
Das Mehl, den Hartweizengrieß, das Kurkuma-Pulver in einer Rührschüssel gut miteinander vermischen. Nun das Wasser und das Olivenöl dazugeben, umrühren und alles gut verkneten. Es sollte ein gut formbarer Teig entstehen. Ist er zu trocken, geben Sie noch etwas Wasser hinzu. Tipp: Damit ich das Wasser gut dosieren kann, halte ich eine Hand kurz unter laufendes Wasser und knete mit der nassen Hand den Teig weiter.
Den Teig zur Seite stellen und ca. 10 Minuten quellen lassen.
Danach ein Backblech mit leicht bemehltem Backpapier bereitstellen.
Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche dünn auswalken und mit einem Messer oder Teigroller ca. 0,5 cm breite und 24 cm lange Streifen ausschneiden. Jeden Nudelstreifen sofort auf das Backpapier legen.
Die Sauce
1 Zwiebel achteln, die andere in Würfel schneiden.
Den Knoblauch in Würfelchen schneiden.
Die Datteln vierteln.
Falls Sie Peperoni verwenden – in Ringchen schneiden
Das Öl in der Pfanne erhitzen. Die Zwiebel und den Knoblauch hineingeben und andünsten. Kurze Zeit später auch die Datteln und die Cashewnüsse dazugeben. So lange andünsten, bis die Zwiebeln glasig und die Cashewnüsse leichte Röststellen zeigen. Dann die Brokkoliröschen dazugeben, kurz mitandünsten, dann den Deckel obenauf geben und kurz weiterdünsten. Dann die Kokosmilch dazugeben. Alles gut umrühren und mit dem Deckel obenauf weiterdünsten. Das dauert so ca. 6 bis 10 Minuten – bis die Brokkoliröschen weich aber bissfest sind – das ist wichtig. Sie sollen nicht anbrennen oder matschig werden. Lieber die Hitze etwas herunterdrehen. Sie machen das schon richtig.
Wenn die Sauce fertig ist, zur Seite stellen.
Zurück zu den Kurkuma-Fettuccine
Ausreichend Wasser etwas salzen und zum Sieden bringen.
Nun die Nudelstreifen ca. 2 bis 3 Minuten bei leicht siedendem Wasser kochen. Dann abseihen.
Finish
Die Sauce eventuell vorher noch einmal erhitzen. Die Fettuccine auf den Tellern verteilen, die Sauce darüber geben und noch ein paar Peperoniringchen darauf. C’est ça
Viele Grüße
Aus dem Kochlabor
Herr Grün
Andrea meint
Lieber Herr Grün,
das ist ja lustig! Gerade heute sollte es Hühnchen Szechuan geben – mit Brokkoli, Peperoni, Zwiebeln und Cashew-Kernen. Jetzt bin ich am grübeln, ob ich nicht auf die Fettuccine Uragano umschwenke… die meisten Zutaten hab ich ja schon da…
Stürmische Grüße aus München!
Herr Grün meint
Liebe Andrea! Na, das passt ja:-)) Viele Grüße aus dem Kochlabor – Herr Grün
Melanie meint
Lieber Herr Grün,
Wir hatten mal wieder Dank der wunderbar anregenden Fotos “Herr-Grün-Tag”.
Zuerst diese sehr leckere und farblich wunderbare Komposition. Das Gericht lässt sich auch sehr gut vorbereiten. Wenn dann endlich alle Familienmitglieder eingetroffen sind nur noch Nudeln ins Wasser, Soße aufwärmen, fertig:)
Danach kam der Neapolitanische Nusskuchen. Auch diese Variante ist wieder köstlich. Ob mit Streuseln, Vanillepudding oder Nüssen, ihr Quark-Öl-Teig ist einfach genial lecker.
Das war ein guter Tag;)
Ganz herzlichen Dank für die tollen Anregungen
Beste Grüße aus Köln
Herr Grün meint
Liebe Melanie!
Über diesen Kommentar freue ich mich besonders. So genussvoll beschrieben, und ich konnte dazu beitragen, dass Sie einen schönen Tag hatten:-) Yippie!
Viele Grüße an Sie und die ganze Familie – Herr Grün
Petra meint
Lieber Herr Grün,
gibt es denn eine Alternative zu Hartweizengrieß, z.B. Dinkelgrieß? Mein Mann verträgt leider keinen Weizen mehr, daher auch den Hartweizengrieß nicht…
Ich bin immer auf der Suche nach leckeren vegetarischen oder veganen Rezepten und bin echt froh auf Ihre schöne Seite gestoßen zu sein…
Vielen Dank dafür…
Herr Grün meint
Liebe Petra! Ich hatte mir schon vor ein paar Tagen vorgenommen, einmal mit Dinkelgrieß zu experimentieren. Vielleicht verwende ich ihn auch einmal für die Nudeln. Mal schauen. Oder Sie kommen mir zuvor:-)) Viele Grüße aus dem Kochlabor – Herr Grün
Claudia meint
Nudeln wollte ich eigentlich erst wieder selbst machen, bis ich eine Nudelmaschine habe. Dein Rezept hört sich aber so einfach an, vielleicht probiere ich es doch noch einmal aus 🙂
Herr Grün meint
Liebe Claudia! Es lohnt sich auf jeden Fall:-) Viel Erfolg und Grüße
Steph meint
Das war sooo lecker, dass selbst mein fleischaffiner Mann nichts vermisst hat! Danke für das Rezept!
Herr Grün meint
:-))