Spaghetti Napoli mit einer einfachen, dünnen und krossen Pizza
Auf den Hügeln in Umbrien. Die Schotterstraße dahin ist lang, rumpelig und etwas staubig. Oben ein Landhaus, ein Gästehaus, ein Wirtschaftshaus. Olivenbäume. Weinreben. Pferde, Katzen, Hühner.
Um den Pool herum Lavendel, Feigenbäume, Rosmarin, Thymian. Die Wasseroberfläche glitzert. Es ist sehr still. Man hört die Grillen. Es ist wunderbar sonnig. Trockene Mittagshitze. Ich koche Spaghetti-Napoli. Ich mag die fruchtige Säure der Tomaten – abgerundet mit etwas Wein. Dazu Kräuter, die gerne ihre Aromen hergeben. Und die sehr dünne Pizza mit einer Kelle der Napolisauce und ein paar Kapern. Fein geriebener Hartkäse schwebt wie in Zeitlupe auf das Rot. Die Pizza nicht als Beilage, eher als kulinarischer Aromenfächer, als Saucenträger. Krosse Splitter verstreut über den Holztisch. Ästhetische Verschwendung zum Anschauen. Dazu gibt es Sanbitter mit Tonicwasser. Der Nachtisch ein Espresso und eine Sfogiatelle im Dorf unten im Tal. Mit dem Auto steil hinab. Der Weg zu schmal für zwei Fahrzeuge. Kleines Abenteuer. Das Dorf scheint zu schlafen. Auf der Straße davor ab und zu ein Auto. 35 Grad. Im Schatten. Ich blinzele durch die Spiegelungen. La felicità è fatta di piccole cose. – Das Glück besteht aus kleinen Dingen.
Zutaten für 2 Personen
Für die Napolisauce
30 g Zwiebel (geschält gewogen)
1 Knoblauchzehe
1 Dose 400 g gestückelte Tomaten (Ich verwende die von Dennree – keine Werbung sondern eine Empfehlung)
80 ml säurearmer Rotwein (Ich habe einen Cabernet Sauvignon verwendet)
5 EL Olivenöl
4 kleine Strauchtomaten
1 gut geh. TL Thymian
1 gut geh. TL. Oregano
1/2 EL Gemüsebrühepulver (Ich verwende das von Histaminkus – BIO, histaminfrei, ohne Zusätze – auch keine Werbung – sondern eine Empfehlung)
Anmerkung zur Gemüsebrühe: Das von mir verwendete Gemüsebrühepulver ist eigentlich gemahlenes, getrocknetes Gemüse und Kräuter mit Steinsalz. Alles aus BIO-Anbau. Absolut keine Zusatzstoffe (Hefextrakt, Glutamat oder Rieselhilfen). Wenn Sie gerade kein vergleichbares haben, lassen Sie es einfach weg.
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Für die Pizza
Der Grundteig wie bei meiner Pizza Spontano.
Diesen Grundteig verwende ich auch bei meiner Pizza Matteo in meinem neuen Kochbuch »Rezepte und Geschichten aus dem Kochlabor No. 2«
Das Kochbuch gibt es im Herr Grün Shop und im Buchhandel.
Attenzione: Der wird aber später eher länglich auswalkt.
Kapern (ca. 1 EL)
Olivenöl
etwas fein geriebener Hartkäse (in der veganen Variante mit veganem Käse)
Für die Spaghetti
160 g Spaghettini oder Spaghetti (ich verwende im Kochlabor eigentlich nur noch die dünneren Spaghettini)
Normalerweise rechne ich mehr pro Person, aber es gibt ja auch noch die Pizza und die Sauce ist genau darauf abgestimmt.
Wenn Sie möchten einfach von allem etwas mehr.
Zubereitung
Die Napolisauce
Die Zwiebel und die Knoblauchsauce in Würfel schneiden.
Die Tomaten achteln.
4 EL Olivenöl in einer mittelgroßen Pfanne erhitzen.
Die Zwiebel- und Knoblauchwürfel andünsten, bis die Zwiebeln glasig sind.
Dann die gestückelten Tomaten dazugeben.
2 bis 3 Minuten köcheln lassen.
Dann die geachtelten Tomaten, den Thymian, den Oregano, 40 ml Rotwein dazugeben. Umrühren. Salzen und pfeffern. Ohne Deckel ca. 5 bis 6 Minuten leicht köcheln lassen. Dan noch einmal 40 ml Rotwein und 1/2 EL Gemüsebrühepulver dazugeben. Umrühren. Noch einmal 2 bis 3 Minuten köcheln lassen. Eventuell mit Salz und Pfeffer abschmecken und noch 1 EL Olivenöl dazugeben. Umrühren. Dann (ohne Deckel) zur Seite stellen.
Pizza vorbereiten
Zubereitung (nur der Teig) wie bei meiner Pizza Spontano gezeigt.
Die Kugel auf einer bemehlten Fläche oval und dünn auswalken. Maße ca. 34 Länge und 18 cm an der breitesten Stelle – also in der Mitte. Ungefähr reicht:-)
Den Teig auf einen Gitterrost (bitte nicht auf ein Blech) mit Backpapier legen.
Auf die Pizza 2 EL Öl verstreichen.
1 Kelle Napolisauce auf dem Teigoval verstreichen.
Die Kapern darauf verteilen.
Fein geriebenen Hartkäse darüber streuen.
Die Pizza kommt nun bei 230 Grad in den Ofen. Dort bleibt sie 10 bis 15 Minuten. Je nachdem, wie kross Sie sie haben wollen.
Während die Pizza im Ofen ist, die Nudeln kochen.
Während die Nudeln kochen, die Sauce ganz leicht köcheln lassen.
Ja, das war es schon. Den Rest sehen Sie auf dem Foto.
Sonnige Grüße aus dem Kochlabor
Herr Grün
Daniela meint
Lieber Herr Grün, danke für die erbauliche Geschichte und das schöne Rezept!
Kann ich die Pizza wohl auch mit 405er Weizenmehl machen? Ich bin in Griechenland und steig hier nicht durch, durch die verschiedenen Mehlsorten.
Liebe Grüße und vielen Dank
Daniela Hoose
Herr Grün meint
Liebe Daniela! Ja, das geht:-)