In meinem Hamburger Kochlabor sind Zutaten Wesen mit eigenen Charakteren und Eigenschaften. Ich kombiniere sie gerne auf ungewohnte Weise miteinander. Ich mag die Vorstellung, dass ein eher filigranes und zartes Wesen wie der Spargel den etwas punkigen Rhabarber kennenlernt. Bevor ich starte, bin ich oft etwas aufgeregt. Was wird passieren?
Zwischen manchen Zutaten muss man Brücken bauen, damit sie sich nicht erschrecken. So habe ich mich beim Chutney zusätzlich für Zwiebeln entschieden. Sie sollen den Spargel und den Rhabarber und ihre beiden unterschiedlichen Charaktere und Aromen zusammenführen. Der leicht malzige Rohrohrzucker begleitet das Ganze, der Gelierzucker besiegelt die Verbindung.
Damit die Spargel-Rhabarber-Liaison ein Happy End hat und die Vereinigten sich wohlfühlen, bette ich alles auf gegrilltem Feta.
Wichtig: Das Chutney bitte nicht salzen. Denn hier ist sogar der punkige und kaum zähmbare Rhabarber empfindlich.
Zutaten für 2 Portionen (mehr als Vorspeise gedacht – aber Sie können die Zutatenmengen natürlich erhöhen)
Für das Rhabarber-Zwiebel-Chutney: 200 g Rhabarber, 100 g Zwiebeln (geschält gewogen), 10 g Ingwer (geschält gewogen), 3 EL Balsamico (bitte keine Balsamico-Creme),
1 EL Olivenöl, 50 g Gelierzucker 2:1, 50 g Rohrohrzucker (bitte keinen Rohrzucker)
Für den Spargel: 6 Stangen (ich bevorzuge eher schlankere Stangen und gerne mit leicht violetter Färbung), ein paar Spritzer frischer Zitronensaft, Salz, Zucker
Für den Feta: 180 g Feta oder Hirtenkäse, 6 EL Öl Olivenöl, etwas Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1. Für das Rhabarber-Zwiebel-Chutney den Rhabarber waschen (die Schale darf ruhig dranbleiben) und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. 50 g davon wiederum halbieren. Die Zwiebel in Würfel und den Ingwer in kleine Würfelchen schneiden.
150 g Rhabarber (die größeren Stücke) mit den anderen Zutaten in einen Topf geben und ohne Deckel ca. 5 bis 6 Minuten köcheln lassen. Zum Schluss soll alles die Konsistenz von Marmelade haben. Nun den restlichen Rhabarber (die kleineren Stücke) dazugeben und umrühren. Das Chutney vom Herd nehmen, in ein Glas füllen und abkühlen lassen.
Anmerkung: Bitte das Chutney nicht salzen. Das mag der Rhabarber (zumindest aus meiner Sicht) nicht.
2. Die Spargelstangen schälen und die holzigen Enden abschneiden. Nun den Spargel in ausreichend Wasser kochen. Vorher etwas Salz und Zucker und ein paar Spritzer Zitrone ins Wasser geben.
3. Während der Spargel kocht, den Ofen auf 220 Grad Umluft mit Grill vorheizen. Gehen Sie nach Ihrer Erfahrung mit dem Herd. Jeder Herd ist ja anders.
4. Den Feta längsseitig über die Breite in zwei Platten schneiden (siehe Foto) und in eine Auflaufform legen. Ich habe für jede Portion eine Auflaufform verwendet und die Portionen auch darin serviert. Sie können natürlich alles in einer Auflaufform zubereiten und dann auf Tellern servieren. Ganz wie Sie möchten. Berücksichtigen Sie je nach Variante die Ölmenge.
Bei der Einzelvariante 3 EL Olivenöl über die Fetascheibe geben und das Ganze etwas pfeffern und salzen. Anschließend in der Auflaufform auf der mittleren Schiene auf einem Gitterrost in den Ofen geben. Dort bleibt der Feta, bis er schöne dunkelbraune Flecke hat. Zu dunkel sollte er allerdings nicht werden.
5. Grande Finale
Die Auflaufform(en) aus dem Ofen nehmen. Den Spargel auf die Fetaplatten legen. Dann etwas Rhabarber-Zwiebel-Chutney auf dem Spargel verteilen.
Viele Grüße aus dem Kochlabor
Herr Grün
Anette Elsner meint
Lieber Herr Grün,
Spargel, Rhabarber-Chutney, Fett liest sich wie ein Super-Rezept. Aber unter Zubereitung kommen weder Gelier- noch Rohrohrzucker vor.
Wären Sie so freundlich und ergänzen, wie diese Zutaten sich ins Chutney fügen?
Vielen Dank und ein schönes Wochenende,
Anette Elsner
Anette Elsner meint
Lieber Herr Grün,
meinen Kommentar nehme ich zurück. Habe bei “mit den anderen Zutaten” die Zuckersorten nicht mitgedacht.
Viele Grüße, Anette Elsner
Martina Grave meint
Rhabarberchutney ist super lecker! Die Kombi mit Spargel fein ausgedacht, gibt noch Lachs dazu.
Herr Grün meint
:-))
Judith meint
Sehr, sehr leckere Kombination! Vielen Dank!
Da ich für Gäste mit gutem Appetit gekocht habe, erhöhte ich den Spargel auf fünf Stangen pro Person und briet ergänzend eine Frittata (Schalotten, angebratene Kartoffeln, Eimasse mit Estragon, Minze, bißchen Chilli, Pfeffer, Salz). Blieb nix übrig.
Als nächstes ist der Spargel mit den Blaubeeren dran …
Herzliche Grüße
Judith
Herr Grün meint
Liebe Judith! Das freut mich:-)) Viele Grüße von Herrn Grün