»Steckrüben wurden letztes Jahr vom VEN* zum Gemüse für die Jahre 2017/2018 gewählt«, meinte Professor Caprese und betrachtete die Steckrübe, die ich auf dem Markt gekauft hatte.
Ich hatte ein besonders schönes Exemplar herausgesucht. Der Strunkansatz sah aus wie eine Blüte. Ich wollte damit ein orientalisches Gericht zubereiten – mit Ingwer und Datteln. Allerdings nicht mit zu vielen Gewürzen. Die Steckrübe ist eher etwas zurückhaltend. Mit zu vielen Spitzen würde man ihren Geschmack in den Hintergrund drängen. Lieber noch etwas Aioli, das man sich nach Gusto auf die Stücke auftragen könnte. Das war der Plan.
Das Aioli wollte ich mit Quitten zubereiten.
Es war schon der 26. September und auf den Märkten gab es noch keine Quitten. ›In zwei Wochen‹, sagten die Händler.
An einem Marktstand gab es aber Quitten. ›Altländer Quitten‹ stand auf dem Schild. Der Händler strahlte stolz.
Zu Hause im Kochlabor stellten sie sich aber, trotz gelber Farbe, als viel zu sauer heraus.
Ich improvisierte und entwickelte das gleich vorgestellte Walnuss-Aioli, was sich als Glückfall herausstellte. Ich mag diese Aioli-Variante sehr gerne.
* Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt
Zutaten (für 2 Portionen)
Für das Walnuss-Aioli
25 g Walnüsse
4 Knoblauchzehen
50 ml Walnussöl (Walnussöl ist nicht ganz günstig – aber die Anschaffung lohnt sich:-)
100 ml Schlagsahne
Für die Steckrüben
20 g Ingwer
1 Knoblauchzehe
2 mittelgroße Zwiebeln
6 Datteln
100 m Olivenöl
500 g Steckrübe (sie wird nicht geschält)
1 TL Thymian
2 TL Honig (ich habe Waldhonig verwendet)
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung Aioli
Die Walnusskerne mahlen.
4 Knoblauchzehen in kleine Würfel schneiden und zusammen mit dem Walnussöl gut mit einem Mixstab verquirlen. Dann die Sahne dazugeben und wieder alles verquirlen, bis alles steif ist. Ich weiß, ich trickse hier etwas. Aber ich wollte kein Ei verwenden – so verwende ich halt Sahne und schwupps – die Masse wird steif und schön cremig, so wie ich es haben will.
Die Walnusskerne mit einem Löffel unter die Masse heben (nicht mehr quirlen).
Mit Salz abschmecken.
Das Aioli in den Kühlschrank stellen.
Zubereitung Steckrüben
Ingwer und Knoblauch in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebeln und die Datteln in grobe Würfel schneiden.
In eine Tasse 100 ml Olivenöl geben und mit dem Ingwer, dem Knoblauch, dem Thymian und dem Honig gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Steckrübe in Teile schneiden. Ich habe den Kopf genommen (ca. 11 cm Durchmesser und 4 cm Höhe) Die Stücke ca. 11 bis 14 cm lang und 3 cm Höhe. Ich mache diese Angaben wegen der Garzeiten.
Den Ofen auf 200 Grad (Umluft) vorheizen. Gehen Sie nach Ihrer Erfahrung, jeder Ofen ist ja anders.
Die Steckrübenteile in eine Auflaufform legen. Meine Form hat eine Größe von 26 x 20 cm.
Mit dem Würzöl bepinseln. Nun die Zwiebeln und die Datteln darüber verteilen.
Zum Schluss das restliche Öl darüber gießen und alles etwas verteilen.
Die Auflaufform auf der mittleren Schiene (Gitterrost) in den Ofen schieben.
Nun ca. 30 bis 40 Minuten im Ofen lassen. Zwischendurch die Steckrübenteile immer etwas Öl mit einem Pinsel bestreichen.
Die Steckrüben auf die Teller verteilen. Etwas von der Sauce darüber geben… und daneben einen Löffel (oder mehr) vom Walnuss-Aioli.
Viele Grüße aus dem Kochlabor
Herr Grün
Andrea meint
Guten Morgen Herr Grün,
das ist ja ein sehr interessantes Rezept, sowohl in Bezug auf die Steckrüben als auch die Aioli. Da bin ich gespannt auf das Nachkochen. Beim Walnußöl zögere ich auch immer wieder bei der Anschaffung, doch wie Sie schreiben, es lohnt sich. Ein genussvolles Wochenende wünscht Andrea
Herr Grün meint
Liebe Andrea! Ich bin gespannt, wie es mit dem Rezptz / Gericht war. Vielleicht schrieben Sie mir ja noch einmal. Das würde mich freuen. Vielen Dank und viele Grüße – Herr Grün
Susanne meint
Lieber Herr Grün, das hört sich wirklich köstlich an Punkt ob das wohl auch mit Kollensellerie schmeckt? Den hätte ich nämlich gerade zu Hause.
Herzliche Grüße
Herr Grün meint
Liebe Susanne! Ich denke schon:-))