Heute wollten Professor Caprese und ich uns zum Nachmittagskaffee treffen. Zwei Stunden vorher rief er an und erzählte mir von seiner neu entwickelten Formel, mit der man die perfekte Rolle ‚herstellen‘ kann.
Das sei ein großer Fortschritt für die Teppichindustrie, den Stahlmarkt aber auch für Konditoreien nicht uninteressant. Er erzählt mir alles sehr ausführlich. Von Kreisverläufen, Fliehkräften, Vektoren, von Thermodynamik und vielem anderen, von dem ich so noch nie etwas gehört hatte.
Während seiner Ausführungen blinzelte ich durch das offene Kochlaborfenster in die warme Frühlingssonne und verlor etwas den Faden. Schließlich hörte ich, wie er sich verabschiedete.
»Ich schicke Ihnen die Formel gleich zu. Dann können Sie sich heute bei den Nussröllchen daran orientieren. Es wird Ihnen eine große Hilfe sein. Dann bis um vier, Signore Grün. Ich freue mich.«
Beim Backen der Röllchen versuchte ich mich an das Telefonat zu erinnern, was mir aber nicht gelang.
Die Zeichen der zugeschickten Formel konnte ich nur mit Mühe entziffern.
Aber die Nussröllchen waren am Ende perfekt und ich mochte sie sehr.
Der Professor aß beim Nachmittagskaffee sechs von den Röllchen, deren ungewöhnliche Qualität er natürlich auf seine neue Formel zurückführte.
Also hatte ich alles richtig gemacht.
Zutaten für 6 Nussröllchen
Für den Teig
160 g Mehl Type 630 (405 oder 550 geht auch)
2 leicht gehäufte TL Reinweinstein-Backpulver (Backpulver geht auch. Aber ich mag den typischen Backpulver-Geschmack nicht so.)
30 g Zucker
1 TL Vanillezucker
40 g vegane Margarine
70 g pflanzlichen Joghurt Natur
Für die Füllung
100 g Nuss-Nougat-Crème (bitte ohne Palmöl oder nur mit BIO-Palmöl)
80 g grob gehackte Haselnüsse (werden später noch geröstet)
Zusätzlich
1 geh. TL vegane Margarine
1 geh. TL Aprikosenmarmelade
Zubereitung
Der Teig
Mehl, Reinweinstein-Backpulver, Zucker, Vanillezucker und den Zitronenabrieb in einer Rührschüssel miteinander vermischen.
Die Margarine in einem kleinen Topf zerlassen und etwas abkühlen lassen (flüssig sollte sie aber schon noch sein) – dann zusammen mit dem Joghurt zu den Trockenzutaten geben und alles gut mit einem Löffel vermischen.
Den Teig anschließend mit der Hand gut verkneten. Es soll ein schöner, weicher und gut formbarer Teigkloß entstehen. Ist er zu trocken, noch etwas Joghurt hinzugeben. Ist er zu feucht, noch etwas Mehl dazugeben. Wenn der Teigkloß perfekt ist, kommt er in einem Behälter oder eingewickelt in Folie in den Kühlschrank.
Zur Füllung
Die Haselnüsse grob mit einem Messer hacken. Dann in einer beschichten Pfanne anrösten, bis ein Röstgeruch aufsteigt. Die Pfanne mit den gerösteten Haselnüssen zur Seite stellen.
Den Ofen vorheizen
Den Herd auf 180 Grad (Umluft) vorheizen. Gehen Sie nach Ihrer Erfahrung.
Jeder Herd ist ja anders.
Zurück zum Teig
Den Teig auf einer bemehlten Fläche auf circa 26 x 30 cm auswalken. Ich drücke den Teig mit den Händen zuerst etwas auseinander – dann walke ich ihn mit dem Nudelholz weiter, bis er die gewünschte Größe hat.
Zwischendurch den Teig mal bemehlen, dann klebt er nicht am Nudelholz.
Die Teigfläche mit der Nuss-Nougat-Mischung bestreichen und mit den gerösteten Haselnüsse bestreuen (siehe Foto).
Dann von der langen Seite her zusammenrollen und in sechs Stücke teilen (siehe Foto).
Die Nussröllchen auf einen Gitterrost mit Backpapier legen.
Die Margarine mit der Aprikosenmarmelade in einem Topf zerlassen und gut umrühren.
Dann die Nussröllchen damit bepinseln.
Die Nussröllchen kommen nun für ca. 20 Minuten auf die mittlere Schiene bis sie einen mittelbraunen Farbton haben (siehe auch Foto).
Viel Freude mit den Nussröllchen
… und viele Grüße aus dem Kochlabor
Herr Grün
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